25 Vorträge – 25 Orte: Gebäude sind Schlüssel für Energie- und damit CO2-Ensparung
Die Frage, was jede und jeder Einzelne für den Klimaschutz tun kann, stellen sich derzeit viele BürgerInnen. Die meisten nehmen sich vor, das Auto öfter in der Garage zu lassen und konsequent Strom zu sparen. Dabei steckt das größte Potential in der Heizung, wie Prof. Frank Späte von der OTH Amberg-Weiden in einem öffentlichen Vortrag an der Maximilian-Kolbe-Schule in Neumarkt erläuterte.
Im Rahmen der Vortragsreihe „25 Jahre - 25 Orte“ anlässlich des 25jährigen Jubiläums der OTH Amberg-Weiden lud Schulleiter OStD Markus Domeier den Wissenschaftler an die FOS/BOS ein, um die Bedeutung von Gebäuden für den Klimawandel zu beleuchten.
In den 19 Millionen Wohngebäuden und etwa drei Millionen weiteren Gebäude wie Schulen, Schwimmbädern, Fabriken oder Verwaltungen verbringen typische BundesbürgerInnen 90 Prozent der Lebenszeit. Kein Wunder, dass ein Drittel des Endenergieverbrauchs in Deutschland auf diese Gebäude entfällt. „Und dort wiederum geht es vor allem um Wärmebereitstellung, also um Heizung und Warmwasser“, so Frank Späte. „Um den Energiebedarf und damit den CO2-Ausstoß zu reduzieren, haben wir also zwei Stellschrauben: den Wärmeschutz und die Heiztechnik.“
Obwohl in beiden Fällen enorme Fortschritte erzielt worden wären, sei eine nennenswerte CO2-Redution bisher nicht gelungen. Grund dafür sei beispielsweise, dass eine Person immer mehr Wohnfläche beanspruche. So würden Einspareffekte kompensiert. Deswegen müssten Sanierungen energisch vorangetrieben werden. Prof. Späte riet zudem, auf natürliche Baustoffe aus der Region zu setzen: „Wer mit Holz baut, bindet auf lange Zeit CO2.“ Die Menschen sollten sich an Beispielen aus der Natur orientieren. Zwar bezweifelte Prof. Späte, dass Menschen so energieeffizient bauen könnten wie Termiten – „aber wir versuchen, durch Forschung und Ausbildung stetig besser zu werden“. Rund um möglichst energieeffiziente Gebäude böten sich beste Berufschancen. Wenn der Wind des Wandels wehe, dürfe man schließlich keine Mauern errichten, sondern müsse Windräder aufstellen, forderte der Professor. Die Ausbildung dafür ermögliche die Maschinenbau- und Umwelttechnik-Fakultät der OTH Amberg-Weiden.
Auch Markus Domeier verwies darauf, dass es nicht reichen werde, gemeinsam auf Plastiktüten zu verzichten: „Neben den Möglichkeiten der technischen Weiterentwicklung müssen wir alle unseren eigenen Lebensstil und unser eigenes Handeln überdenken!“ Der Schulleiter freute sich daher besonders über die Kooperation seiner Schule mit der OTH Amberg-Weiden. So bekämen Schülerinnen und Schüler Impulse, die über den regulären Unterricht hinausgingen. „Schließlich tragen die heute jungen Menschen morgen entscheidende Verantwortung“, so Domeier.