Aus Tirschenreuth in die Welt – Einblicke in Prozessabläufe
Die HAMM AG erfüllt im internationalen Markt vielfältigste kundenspezifische Anforderungen
Harald Prölß, Matthias Li und Patrick Franz ermöglichten den Studierenden des Masterstudiengangs „Wirtschaftsingenieurwesen – Digital Engineering & Management“ tiefe Einblicke in das Unternehmen der HAMM AG in Tirschenreuth. Im Rahmen der Vorlesung „Integrierte Auftragsabwicklung“ erlebten die Exkursionsteilnehmer und Dozent M.A. Christoph Hammer an einem Vormittag die praktische Anwendung des IT-Systems SAP ERP.
Der Abteilungsname „Informationsmanagement“ deutet schon an, dass der Alltag für die Teammitglieder abwechslungsreicher ist, als einzig das ERP-Systems zu betreuen und weiterzuentwickeln. Vielmehr geht es auch darum, die Prozesse im Unternehmen zu verstehen und in den IT-Systemen abzubilden. Durch die Zugehörigkeit der HAMM AG, über die auf Straßenbau spezialisierte Muttergesellschaft Wirtgen Group, zum US-börsennotiertem Industrieunternehmen Deere & Company ergeben sich zudem internationale Märkte und Anforderungen. Das beginnt bei variierenden technischen Anforderungen an die Endprodukte bis hin zu unterschiedliche Dokumentations- und Prüfvorgaben. All dies muss bei der Auftragsabwicklung berücksichtigt werden.
Los ging die Exkursion mit einer Demonstration eines Sales-Konfigurators der Vertriebsmitarbeitern und Händlern der HAMM AG die Konfiguration und Bestellung der Straßenbaumaschinen ermöglicht. Dabei werden neben technischen Daten auch länderspezifische Vorkonfigurationen, Übersetzungen und auch Verkaufspreise direkt aus den ERP-Systemen geladen: für ein weltweit vertreibendes Unternehmen unverzichtbar und Ursprung eines jeden Kundenauftrags bei der HAMM AG. Anschließend geht es darum die jährlich mehrere tausend Walzen kundenauftragsbezogen zu fertigen. Dies beginnt mit der Fertigungsplanung anhand der konfigurationsabhängigen Stammdaten, geht über die Abrufe von Zulieferbauteilen bei externen Partnerunternehmen sowie der internen Vormontage von Baugruppen bis hin zur Freigabe der Fertigungsaufträge und letztendlichen Endmontage an den Produktionslinien. All diese Abhängigkeiten im Griff zu behalten und wirtschaftlich im Kampf um die Marktführerschaft zu bestehen, wäre ohne Einsatz des ERP-Systems nicht vorstellbar.
Abschließend stand ein Unternehmensrundgang an. Beginnend bei der Bandagenfertigung (Rollen der Walzen) über die innerbetriebliche Logistik mit Routenzug und automatischen Kleinteilelager bis hin zur Endmontage und Qualitätsprüfung erlebten die Studierenden an diversen Stellen im Unternehmen die Einsatzpunkte des ERP-Systems. Hautnah konnten sie im laufenden Betrieb die tatsächlichen Einsätze der bekannten IT-Oberflächen nachvollziehen.
Die grundlegenden Prozessabläufe und Bestandteile im ERP war den Studierenden bereits aus der Vorlesung mit Übungen am ERP-System der „SAPbased Smart Factory“ bekannt. Dadurch konnten Sie die realen Prozesse schnell nachvollziehen und die Herausforderungen, welche hinter den Betrieb eines solchen Systems stecken, bestens einschätzen. Zudem ermöglichten die Vorkenntnisse einen gezielten und tiefen Diskussions- und Erfahrungsaustausch.