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Ausstellung "Unissued Diplomas" erzählt von 40 schrecklichen Schicksalen

Die Wanderausstellung "Unissued Diplomas" erzählt von 40 getöteten, ukrainischen Studierenden
Die Wanderausstellung "Unissued Diplomas" erzählt von 40 getöteten, ukrainischen Studierenden

Die Idee hinter der Wanderausstellung "Unissued Diplomas", die aktuell an der OTH Amberg-Weiden im Mensagebäude in Weiden zu sehen ist, ist so einfach wie eindrücklich: 40 Porträts und kurze Personenbeschreibungen. Alles junge Studierende aus der Ukraine. Alle tot.

Die Wanderausstellung "Unissued Diplomas" erzählt von 40 getöteten, ukrainischen Studierenden
Die Wanderausstellung "Unissued Diplomas" erzählt von 40 getöteten, ukrainischen Studierenden

Valentine liebte Boxen, Tanzen und Singen. Arbeitete als Rettungsschwimmer. Träumte davon, in die USA zu gehen. Er studierte Management in Kyjiw. Mit 21 wurde er bei Kämpfen in Bachmut getötet.

Andriy war Pfadfinder, verbrachte gerne Zeit für sich allein. Er studierte Jura, wollte Anwalt werden. Er evakuierte gefallene Soldaten aus Donezk und wurde dabei in einem Hinterhalt getötet.

Liia hat in Mariupol Tourismus studiert. Wer sie war, wie sie ihre Freizeit verbrachte und wovon sie träumte, weiß niemand mehr, denn als Russland ihre Stadt angriff, starb nicht nur sie, sondern auch ihre Eltern, ihre Schwester, ihr Freund und ihre Freunde.

Schicksale wie diese drei gibt es viele in der Ukraine. Sich das Leben und die Wünsche der Getöteten vor Augen zu führen, nimmt dem Krieg das Abstrakte und macht deutlich, wie einschneidend, grausam und endgültig er für so viele Menschen ist. Genau darum geht es bei „Unissued Diplomas“, auf Deutsch: nicht ausgestellte Diplome. Die Ausstellung will das Andenken an Studierende wachhalten, die nie ihr Abschlusszeugnis in den Händen halten werden.

An der OTH Amberg-Weiden sind einige ukrainische Studierende eingeschrieben, die ihr Land verlassen mussten, um in Sicherheit zu leben und ihr Studium fortzusetzen. Aus Solidarität mit ihnen und allen Ukrainerinnen und Ukrainern hat Dr. Kateryna Antoniuk, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt DILLUGIS, mit Unterstützung des Kompetenzzentrums Mittel- und Osteuropa (KOMO) der Hochschule die Ausstellung organisiert. Der Kanzler der Hochschule Ludwig von Stern eröffnete sie mit bewegenden Worten. Er lud alle ein, sich die Zeit zu nehmen, sich mit den 40 schrecklichen Schicksalen der getöteten ukrainischen Studierenden auseinanderzusetzen.

Neben Antonia Vogl von der BAYHOST-Koordinierungsstelle der Universität Regensburg waren auch Andreas Lehner und weiterer Vertretern und Vertreterinnen von Space-Eye Weiden zur Ausstellungseröffnung gekommen. Der Verein unterstützt mit viel persönlichem Engagement seit Jahren weltweit Menschen in Not. So werden derzeit Sach- und Geldspenden für Weihnachtspäckchen für die ukrainischen Regionen Cherson, Odessa und Nikopol gesammelt. Daran beteiligt sich auch die OTH Amberg-Weiden, nimmt Spenden in den Bibliotheken an und gibt Kartons aus.

Mehr zur Sammelaktion

Pressebericht der Mittelbayerischen Zeitung zur Ausstellung

Ludwig von Stern, Kanzler der OTH Amberg-Weiden, eröffnete die Ausstellung mit bewegenden Worten
Ludwig von Stern, Kanzler der OTH Amberg-Weiden, eröffnete die Ausstellung mit bewegenden Worten
Marian Mure, Leiterin des KOMO, (rechts) und Dr. Kateryna Antoniuk (Mitte) gemeinsam mit ihrer Übersetzerin Olena Prusikin freuten sich über das große Interesse zur Ausstellungseröffnung
Marian Mure, Leiterin des KOMO, (rechts) und Dr. Kateryna Antoniuk (Mitte) gemeinsam mit ihrer Übersetzerin Olena Prusikin freuten sich über das große Interesse zur Ausstellungseröffnung
Viele Interessierte kamen zur Ausstellungseröffnung
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Mit einem Porträt und einer kurzen Personenbeschreibung stellt die Ausstellung getötete ukrainische Studierende vor
Mit einem Porträt und einer kurzen Personenbeschreibung stellt die Ausstellung getötete ukrainische Studierende vor
Während der Ausstellungseröffnung riefen die Organisierenden auch dazu auf sich an einer Sammelaktion für die Ukraine zu beteiligen
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