Zum Hauptinhalt springen

„Bleiben Sie in Kontakt“: O/HUB-Talk zu Teamentwicklung an der OTH Amberg-Weiden

Thomas Völkl, Prof. Dr. Gabriele Murry und Hans-Jörg Schön (v.l.) sprachen beim O/HUB Talk über Teamentwicklung
Thomas Völkl, Prof. Dr. Gabriele Murry und Hans-Jörg Schön (v.l.) sprachen beim O/HUB Talk über Teamentwicklung

„Für Investoren sind heute bei Startups die Teams elementar, bevor sie in ein Unternehmen investieren“, sagt Thomas Völkl, Geschäftsführer des Co-Working Space Kemnath. Deshalb befasste sich der O/HUB-Talk der Gründungsförderung der OTH Amberg-Weiden mit Dr. Bastian Vergnon diesmal mit dem Thema Teamentwicklung.

Thomas Völkl, Prof. Dr. Gabriele Murry und Hans-Jörg Schön (v.l.) sprachen beim O/HUB Talk über Teamentwicklung
Thomas Völkl, Prof. Dr. Gabriele Murry und Hans-Jörg Schön (v.l.) sprachen beim O/HUB Talk über Teamentwicklung

Als Partner bot sich dafür die Sparkasse Nordoberpfalz an. Denn mit dem S@ON InnovationLab im ehouse am Campus Weiden hat sie selbst eine neue Einrichtung geschaffen, die mit einem eigenen Team unter der Leitung von Jennifer Blas neue Wege für das bisher sehr traditionelle Bankgeschäft finden soll.

Sparkasse Nordoberpfalz als gutes Beispiel

Den ersten Impulsvortrag hielt daher Hans-Jörg Schön, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Oberpfalz Nord. Er berichtete von seinen Erfahrungen beim Aufbau des Innovationslabors S@ON. 2013 hatte die Sparkasse damit begonnen und dafür „ein neues Team zusammengewürfelt“. Diesem Team habe der Vorstand das Vertrauen geschenkt, neue Ideen auszuprobieren. Das hätte aber nicht funktioniert, wenn sich der Vorstand selbst zu sehr eingebracht hätte. Seiner Erfahrung nach braucht man in einem Team unterschiedliche Persönlichkeiten und Kompetenzprofile. Deshalb nutzt die Sparkasse unter anderem das DISG-Modell zur Teamentwicklung. Dazu gehört auch, die „Mannschaftsaufstellung“ in leistungsschwachen Teams zu verändern.

Phasen der Teamentwicklung

Die wissenschaftliche Perspektive brachte Prof. Dr. Gabriele Murry ein, die den Masterstudiengang Angewandte Wirtschaftspsychologie an der OTH Amberg-Weiden leitet. Sie stellte unter anderem die Phasen der Teamentwicklung nach Bruce Tuckmann vor:

  • Forming: Das Team formiert sich. Entscheidend ist, ob Personen mit den besten Kompetenzen in das Team integriert werden oder solche, die an anderer Stelle „entbehrlich“ sind.
  • Storming: Die Rollen im Team werden „ausgefochten“ und es treten erste Konflikte auf, die gelöst werden müssen.
  • Norming: Verbindliche Standards werden festgelegt. Zum Beispiel, wie das Team miteinander kommuniziert oder wie oft es sich trifft.
  • Performing: Das Team muss die vorher festgelegte Leistung „abliefern”. Parallel dazu wird die Vertrauensbasis zwischen den Mitgliedern aufgebaut.

Am Ende steht mit dem „Adjourning“ eine 5. Phase, in der sich das Team wieder auflöst und die ebenfalls geplant werden sollte.

Erfolgsfaktoren der Teamentwicklung

Seine Erfahrungen aus dem Bereich der Unternehmensgründung brachte Thomas Völkl ein, der am Ende seine alte Diplomarbeit vorstellte. Darin hatte er sich bereits 2003 mit Erfolgsfaktoren in der Teamentwicklung beschäftigt. Entscheidend in der Teamarbeit sind für ihn zwei Fragen, die sich jedes Mitglied stellen sollte: „Was kann ich und was kann ich nicht? Wie kommunizieren wir ehrlich und transparent miteinander? Denn in jungen Start-ups sind diese Fragen oft nicht geklärt, obwohl alle Mitglieder Geschäftsführer sind. Hinzu kommen emotionale Loyalitäten, wenn das Team aus Freunden oder Familienmitgliedern besteht. Diese Fragen lassen sich nicht „in fünf Minuten bei einer Tasse Kaffee“ beantworten. Die Antworten sind aber wichtig, um gemeinsame Werte und Visionen als wichtige Basis zu entwickeln.

Dos und Don’ts im Team

In der anschließenden Fragerunde ging es unter anderem um die Frage nach den „Don’ts der Teamentwicklung“. Für Hans-Jörg Schön wäre dies der Versuch einer Teamentwicklung ohne persönlichen Kontakt. Für Prof. Dr. Murry wäre der Missbrauch von Vertrauen im Team ein „absolutes No-Go“. Und für Thomas Völkl besteht der größte Fehler eines Teams darin, Probleme zwar wahrzunehmen, aber nicht anzusprechen.

Am Ende gaben die Referentinnen und Referenten dem Publikum noch drei Ratschläge mit auf den Weg. Für Prof. Dr. Murry war es besonders wichtig, „in Kontakt zu bleiben“, um eine ehrliche Kommunikation aufrechtzuerhalten. Thomas Völkl riet, „lieber einmal mehr nachzufragen“, um den aktuellen Stand zu reflektieren, aber auch im Team „den Spaß an der Arbeit nicht zu vergessen“. Für Hans-Jörg Schön war der „Teamspirit“ das Wichtigste und dass „die Individuen im Team zueinander passen“.

Für weitere Fragen zum O/HUB-Talk und zur Gründungsförderung an der OTH Amberg-Weiden steht Ihnen der Projektleiter des Oberpfalz Start-up HUB, Dr. Bastian Vergnon, gerne zur Verfügung. Sie erreichen ihn unter b.vergnon@oth-aw.de oder telefonisch unter +49 (961) 382-1915.

Zurück