News
Effektiver studieren mit KI
Mit Chatfragen und Quizeinheiten den Inhalt der Vorlesung erfassen – das können Studierende mit dem KI-Assistenzsystem OneTutor, der von Studierenden der Technischen Universität München (TUM) entwickelt wurde. Doch stärkt der KI-Tutor auch den Lernerfolg? Diese Frage untersucht das Projekt „AIffectiveness in Education“. Unter Federführung des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation (bidt) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften erforscht die OTH Amberg-Weiden gemeinsam mit neun weiteren bayerischen Hochschulen, wie effektiv KI-basierte Assistenzsysteme den Lernerfolg beeinflussen.
OneTutor, ursprünglich als tumtutor.ai entwickelt, ist ein innovatives Tool, das Chat- und Quiz-Funktionen kombiniert. Studierende können damit Fragen zu Vorlesungsinhalten stellen und erhalten direkt KI-generierte Antworten. Die Resonanz ist beeindruckend: Über 3.000 Studierende haben das System innerhalb weniger Monate genutzt und dabei mehr als 50.000 Chat-Nachrichten verschickt sowie über 100.000 Quizfragen beantwortet.
Pünktlich zum Start des Sommersemesters an den Hochschulen erfolgte nun mit dem Projekt „AIffectiveness in Education“ ein Rollout des KI-Tutors über ganz Bayern hinweg. Das Projekt zielt darauf ab, die Auswirkungen von KI-gestützter Lehre auf den Lernerfolg in einem gesamtbayerischen Reallabor zu untersuchen.
„Als KI-gestütztes Assistenzsystem kann OneTutor Lernprozesse im Studium maßgeblich unterstützen. Wir beteiligen uns an einem innovativen Projekt, dass initiiert von der TU München ein erfolgsversprechendes System an mehreren bayerischen Hochschulen und Universitäten implementiert. Damit werden zum einen Insellösungen vermieden und zum anderen Potentiale genutzt, besser zu verstehen, wie derartige Werkzeuge in Lernprozessen wirken. Wir sind gespannt darauf, wie unsere Studierenden OneTutor nutzen werden“, sagt Prof. Dr. Mandy Hommel, Vizepräsidentin für Lehre, Didaktik und Professional Development.
Das bidt wird in Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Hochschulen Methoden zur Bewertung der Effektivität entwickeln, Nutzungsdaten auswerten und Feedback von Lehrenden und Studierenden systematisch erfassen. Ziel ist es, zu analysieren, ob sich durch den Einsatz von OneTutor der Lernerfolg verbessert, das Lernen insgesamt nachhaltiger wird oder beispielsweise die Abbruchquoten in den Anfängervorlesungen sinken.
Die teilnehmenden Bildungseinrichtungen können das System in unterschiedlichen Fächern, Kursen und Semestern kostenlos einsetzen. Die Nutzung von onetutor.ai durch die Studierenden erfolgt anonym. Den Input für die Chat- und Quizfunktion steuern die Dozierenden bei, auch kuratieren sie die Fragestellungen der KI. Umgekehrt erhalten sie Einblick in häufig gestellte Fragen zu ihrer Vorlesung und können damit auch Verständnisproblemen auf die Spur kommen.
Das bayernweite Projekt soll eine Laufzeit von mindestens drei Jahren haben und einen entscheidenden Beitrag zum Einsatz und Nutzen von Künstlicher Intelligenz in der Hochschullehre leisten.