Gastvortrag „Logistik: Herausforderungen, Innovation und Digitalisierung“
Die Reihe der Gastvorträge zu Themen der Logistik im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen wurde in diesem Semester durch Hubert Schug (CEO der Schug-Gruppe und der Lippert GmbH & Co. KG, Pressath) fortgesetzt. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Initiator dieser Vortragsreihe, Prof. Dr.-Ing. Günter Kummetsteiner, spannte der Referent einen Bogen von aktuellen Herausforderungen in der Logistik, über konkrete innovative Lösungen beim Fabrikneubau in Eschenbach bis hin zu Visionen für die Zukunft der Logistik insbesondere im Gesundheitswesen.
Die Lippert GmbH & Co. KG wurde 1950 gegründet und produziert am Standort Pressath – und demnächst am neuen Standort Eschenbach – u.a. Hochleistungssortieranlagen bis 20.000 Pakete pro Stunde für KEP-Dienstleister sowie Fertigungs- und Materialfluss-Anlagen für die keramische Industrie. Mit mehr als 370 MitarbeiterInnen ist Lippert in 40 Ländern vertreten. Seit 2017 ist das unabhängige Familienunternehmen auch Mitglied im PartnerCircle der OTH Amberg-Weiden.
Nach einer kurzen Hinführung zum Thema zeigte Hubert Schug zunächst ausgewählte Herausforderungen in der Logistik auf. Zum einen nannte er das rasante Wachstum im Bereich Pakettransport infolge des boomenden online-Handels, verbunden mit der Problematik des hohen Anteils von Warenrücksendungen (Retouren). Dieses riesige Paketvolumen muss sowohl in den Umschlagspunkten sortiert als auch letztlich zum Kunden gebracht werden. Zum anderen führt die allgemeine demographische Entwicklung auch zu einem Fachkräftemangel. Deshalb werden insbesondere Paketverteilzentren immer stärker automatisiert. Die Firma Lippert stellt sich dieser Herausforderung mit der Planung und Realisierung entsprechender Anlagen.
Im zweiten Hauptteil seines Vortrags gewährte der Referent einen Einblick in den Neubau der Unternehmens Lippert in Eschenbach. Insgesamt entstehen dort auf rund zehn Hektar Gewerbefläche ca. 36.000 Quadratmeter Geschoßflächen. Ein besonderes Augenmerk wurde bei der Planung auf einen optimierten Materialfluss gelegt, welcher u.a. durch Fahrerlose Transportsysteme (FTS) für die Montageversorgung unterstützt werden soll.
Zum Abschluss blickte Hubert Schug noch in die Zukunft insbesondere in der Gesundheitsbranche. Auch hier sieht er die Logistik als eine Schlüsseltechnologie, durch deren optimierten Einsatz Ärzte und Pflegepersonal von eher einfachen aber zeitaufwändigen Routinetätigkeiten entlastet werden können. Somit könnte hier die Logistik auch einen Beitrag zur Reduzierung des Fachkräftemangels in Krankenhäusern und Pflegeheimen leisten.
Durch den lockeren und interaktiven Vortragsstil – Hubert Schug bezog immer wieder auch die ZuhörerInnen mit ein – vergingen die 90 Minuten wie im Fluge. Und durch die anschauliche und detaillierte Darstellung der Vortragsinhalte konnten die Studierenden viele Anregungen für eine Logistik der Gegenwart und der Zukunft mitnehmen.