Gastvortrag Medizintechnik: Diagnostik aus der Röhre
Ab in die Röhre: Immer mehr Kardiologen setzen auf die Magnet-Resonanz-Tomografie. Denn ein MRT des Herzens liefert wichtige Informationen über den Gesundheitszustand, ohne Patienten mit Strahlen zu belasten. Die Master-Studierenden der Medizintechnik an der OTH Amberg-Weiden haben jetzt einen fundierten Einblick in dieses bildgebende Verfahren erhalten – es stand im Mittelpunkt des Gastvortrags „Vertiefung in der Medizinischen Bildgebung“ von Prof. Dr. Herbert Köstler.
Prof. Dr. Herbert Köstler ist promovierter Physiker und Leiter der Experimentellen Radiologie am Universitätsklinikum in Würzburg. Auf Einladung von OTH-Professor Dr. Ralf Ringler, Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen, gab er in seinem Gastvortrag einen Überblick über technische Neuerungen in der parallelen Bildgebung mit MRT und zeigte, welche Anwendungen in der Medizintechnik von der parallelen Bildgebung profitieren: u.a. Untersuchungen beim Patienten in Atem-Anhaltetechnik, im Abdomen, der MR-Angiographie oder Bildgebung am Herzen. Mit der MRT können neben der reinen anatomischen Bildgebung auch Vitalität, Metabolismus, Perfusion oder Funktion des Herzens untersucht werden. Der große Vorteil dabei: Im Gegensatz zum Röntgen ist der Patient keiner Strahlenbelastung ausgesetzt.
Prof. Dr. Herbert Köstler wurde bei seinem Besuch an der OTH Amberg-Weiden von seinen beiden Mitarbeitern Dr. Wech und Dr. Wenig begleitet, die die Studierenden in die Programmierung der MRT-Sequenzen einführten.
Dr. Wech zeigte in seinem Spezialvortrag über Compressed Sensing den zeitlichen Gewinn bei der Akquisition von Aufnahmen im MRT. Gerade bei bewegten Objekten, insbesondere der kardialen MRT kann mit dem Algorithmus viel Zeit gespart werden.
Dr. Wenig referierte über die Klinische Lungen-MRT, die mit den klassischen Problemen „niedrige Protonendichte und schneller Signalabfall an der Gewebe-Luft-Grenze“ zu kämpfen hat. Die „MRT liefert wenig Signal und das ist auch noch schnell wieder weg“, so Dr. Wenig und präsentierte die Lösung in schnellen Sequenzen: Ultra-kurze und „zero“ Echo-Zeiten, mit denen die Bildgebung gesteuert wird. Ein implementiertes MATLAB-Tutorial, in dem die Studierenden selbst die Software anhand von Beispielen aus der MRT programmieren mussten, rundete die Vorlesung ab.