Internationales Marketing: Workshop mit FOS BOS Weiden
Heute hat sich die OTH Amberg-Weiden von ihrer Schokoladenseite gezeigt: Die Nuss-Nougat-Creme Nutella stand im Mittelpunkt eines Workshops über Internationales Marketing. Rund 20 FOS BOS-Schülerinnen und -Schüler der Fachrichtung Internationale Wirtschaft besuchten mit ihrer Lehrerin Margit Gebhard (Internationale Betriebs- und Volkswirtschaft) die benachbarte OTH in Weiden. Gemeinsam mit Prof. Dr. Julia Heigl gingen sie der internationalen Marketingstrategie von Nutella auf den Grund.
Bei so einem Thema darf der Workshop schon mal mit der Frage beginnen: „Was haben Sie heute gefrühstückt?“ Denn Nutella ist nach den Eigenmarken der Discounter der beliebteste süße Brotaufstrich in Deutschland – ein Kilogramm wird pro Kopf und Jahr konsumiert. Auf dem zweiten Platz folgt Frankreich, vor Italien und den Vereinigten Staaten.
Dabei ist Nutella nicht gleich Nutella – Rezeptur und Zutaten passen sich länderspezifischen Vorlieben oder Essgewohnheiten an. In Europa unterscheidet der geschulte Gaumen zwischen Nutella Nord und Nutella Süd. Die südliche Variante ist glänzender, süßer und cremiger, sie lässt sich leichter auf italienische, spanische oder französische Weißbrotschnitten streichen. Nördliche EU-Staaten bevorzugen die matte, etwas bittere Variante, passend zum rustikalen Schwarz- oder Mischbrot.
Genauso wie der Geschmack muss auch Marketing und Kommunikation auf den jeweiligen Absatzmarkt zugeschnitten werden. Voraussetzung dafür: eine genaue Analyse verschiedener Einflussfaktoren, u.a. Zielgruppen, Wettbewerber, Werte, Kultur, Religion, Präferenzen und ganz besonders Kaufverhalten. Auf dieser Grundlage fällt dann ein Unternehmen wie der Nutella-Hersteller Ferrero die operativen Entscheidungen in puncto Distribution und Marken-, Kommunikations-, Produkt- oder Preispolitik.
Auf die Kommunikationspolitik ging Prof. Dr. Julia Heigl genauer ein: Sie zeigte, wie sich Nutella beim Kunden grundsätzlich als „Brotaufstrich und Freudenbringer für einen schönen Tag“ empfiehlt. Diese allgemeine Botschaft schneidet Ferrero nach Maß auf die Kommunikationsziele für verschiedene nationale Märkte zu.
Nach dem Vortrag setzten die Schülerinnen und Schüler das neu erworbene Marketingwissen sofort um: In Gruppen erarbeiteten sie Aufgaben zur „internationalen Preispolitik“ oder zu „nationalen Unterschieden bei der Gestaltung der Werbemittel“.
Bereits vor dem Workshop stellte Student Konrad Bittner die OTH Amberg-Weiden mit ihrem Studienangebot vor – M.A. (USA) Amy De Vour-Schön, Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen, präsentierte am Ende der Veranstaltung den Studiengang Internationales Technologiemanagement: wichtige Informationen für alle, die nach dem Workshop auf den Geschmack an einem Hochschulstudium gekommen sind.