Klärschlammverwertung – Anforderungen, Lösungen, Praxis
Die Zukunft der Energie ist innovativ, vielfältig und riecht manchmal streng. Klärschlamm zum Beispiel, aus dem lässt sich hervorragend Strom oder Kohle gewinnen. Welche Methoden gibt es? Welche Verfahren sind geeignet? Antworten gab das Cluster-Forum „Klärschlammverwertung – Anforderungen, Lösungen, Praxis“ an der OTH Amberg-Weiden in Amberg.
Jährlich entstehen in Bayern mehr als eine Million Tonnen entwässerter Klärschlamm, und die Kommunen stehen vor der Frage: „Wohin damit?“ Verfeuern? Nicht mehr so einfach. Der Kohleausstieg ist absehbar. Also auf die Felder? Nein. Landwirte können den Schlamm als Düngemittel auch nicht mehr gebrauchen, die Düngevorschriften sind strenger geworden. Als Königsweg gilt die thermische Klärschlammbehandlung mit Phosphorrückgewinnung – aus dem dem Problemstoff sollen Energie und Rohstoffe entstehen.
Was das genau heißt und welche Ansätze es gibt, diskutierten die ExpertInnen in drei Blöcken. Der erste umfasste Vorträge zum Thema „Abwasser- und Klärschlammverwertung – Rahmenbedingungen, Energieeffizienz, Systemlösungen“, der zweite beschäftigte sich mit „Thermischer und stofflicher Klärschlammverwertung – Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis“. Im dritten Block stellten TechnikerInnen und PraktikerInnen „Innovative Anwendungen in Industrie und kommunaler Versorgung“ vor.
Zu Beginn der Veranstaltung sprach Robert Götz, leitender Ministerialdirektor im bayerischen Wirtschaftsministerium, über die Bedeutung der energetischen Klärschlammverwertung für die bayerische Energieversorgung. Dabei gab er auch einen Überblick über erneuerbare Energien in Bayern. Anschließend verschaffte er sich im Kompetenzzentrum Kraft-Wärme-Kopplung einen lebendigen Eindruck, was die OTH Amberg-Weiden in diesem Bereich bereits leistet. Prof. Dr. Markus Brautsch und Raphael Lechner, beide Fakultät Maschinenbau/Umwelttechnik, stellten gemeinsam mit ihrem Team vier Referenzprojekte zur Optimierung der Energieeffizienz vor.
Das Cluster-Forum wurde von der Bayern Innovativ GmbH organisiert. Über 120 TeilnehmerInnen haben die Veranstaltung besucht.