Masterstudenten stellen eigene Arbeiten bei internationaler Konferenz vor
Lösungen für die Sicherheit von Cloud-Anwendungen – Tobias Bauer und Philipp Stangl, beide Studenten im Masterstudiengang Künstliche Intelligenz in der Fakultät Elektrotechnik, Medien und Informatik, haben bei der 14. Internationalen Konferenz für Cloud Computing, GRIDs und Virtualisierung in Nizza, Frankreich, in Vorträgen ihre eigenen Arbeiten vorgestellt.
Tobias Bauer erläuterte in seinem Vortrag „Encrypted Container File: Design and Implementation of a Hybrid-Encrypted Multi-Recipient File Structure“ Details zu einem selbst entwickelten Werkzeug zur sicheren Kollaboration in der Cloud-nativen Softwareentwicklung, bei der internationale Entwicklerteams Cloud-basierte Versionsverwaltungsdienste wie GitHub nutzen. Dieses neue Werkzeug ermöglicht die sichere Verschlüsselung von vertraulichen Dateien für ausgewählte Entwickler, während andere nicht in der Lage sind, diese Daten zu entschlüsseln und damit keinen Zugriff auf sensible Informationen, wie Zertifikate oder geheime Schlüssel, erhalten. Der Kern der Software wurde im vergangenen Jahr im Rahmen einer Seminararbeit in der Lehrveranstaltung „Moderne Anwendungen der Kryptographie“ entwickelt. Die Software steht auf Github zum Download bereit und darf frei verwendet werden.
Philipp Stangl präsentierte in seinem Vortrag mit dem Titel „FoodFresh: Multi-Chain Design for an Inter-Institutional Food Supply Chain Network“ den Kern seiner Bachelorarbeit. Dabei geht es um die Herausforderung, Datentransparenz in einer Lieferkette mit Blockchain-fähigem Netzwerk zu erreichen. Zur Überwindung der Einschränkungen bestehender Methoden wird dabei auf ein Multi-Chain-Konsortium gesetzt, in dem Organisationen unveränderliche Daten auf ihren individuellen Blockchains speichern. Eine Relay-Chain wird dabei zum Austausch digitaler Transaktionsdaten über verschiedene Blockchains hinweg verwendet, wodurch Interoperabilität und die gemeinsame Nutzung der Daten unter Beibehaltung der Vorteile unabhängiger Blockchains möglich wird. Auch diese Software ist über Github verfügbar.
Bei beiden Studenten handelte es sich um den ersten englischsprachigen Vortrag vor einem internationalen Fachpublikum, trotzdem gelang es beiden mit Bravour, die Zuhörerinnen und Zuhörer von ihren Arbeiten zu überzeugen.
Die beiden Studenten wurden von Prof. Dr. Andreas Aßmuth und Prof. Dr. Christoph Neumann begleitet, die bei der Konferenz gemeinsam an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Security Threats in Cloud-based Services“ teilnahmen. Prof. Dr. Aßmuth hielt zudem einen Vortrag mit dem Titel „Security Challenges for Cloud or Fog Computing-Based AI Applications“, in dem es um die Bedrohung von Cloud- oder Fog-gestützten KI-Diensten,
wie z. B. ChatGPT, Bard usw., geht. An der zugehörigen Publikation hatte außer Prof. Dr. Neumann auch Prof. Dr. Gerald Pirkl, ebenfalls aus der Fakultät EMI, mitgewirkt.
Die vorgenannten Beiträge zur Konferenz sind über die IARIA ThinkMind Digital Library frei zugänglich und können dort heruntergeladen werden:
- Tobias J. Bauer and Andreas Aßmuth: „Encrypted Container File: Design and Implementation of a Hybrid-Encrypted Multi-Recipient File Structure“
- Encrypted Container File (Software) auf Github
- Philipp Stangl and Christoph P. Neumann: „FoodFresh: Multi-Chain Design for an Inter-Institutional Food Supply Chain Network“
- FoodFresh (Software) auf Github
- Amir Pakmehr, Andreas Aßmuth, Christoph P. Neumann, and Gerald Pirkl: „Security Challenges for Cloud or Fog computing-Based AI Applications“
Die vier Konferenzteilnehmer bedanken sich herzlich bei Vizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Weber und dem Team des Instituts für Angewandte Forschung (IAF) für die Unterstützung der Konferenzteilnahme.