Medizintechnik: Radiologie und Nuklearmedizin praxisnah erleben
Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Radiologie und Nuklearmedizin“ besuchten die Studierenden des 4. Semesters im Studiengang Medizintechnik (Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen) unter der Leitung von Prof. Dr. Ralf Ringler (Studiengang Medizintechnik) und dem Lehrbeauftragten an der HAW, Dipl.-Ing. Franz Beimler (Studiengang Medizintechnik), den Siemens Healthcare Standort Forchheim und die IBA Dosimetry GmbH in Schwarzenbruck.
Um die theoretischen Kenntnisse der Studierenden anhand von Praxisbeispielen zu veranschaulichen und zu vertiefen, wurde der Entwicklungs- und Fertigungsstandort für Angiographiesysteme der Siemens AG Healthcare Sector, Imaging & Therapy Division, besichtigt. Nach Empfang und Begrüßung im Showroom erläuterte Frau Angelika Hench den Studierenden die Funktion und die medizinische Anwendung der komplexen Angiografie-Systeme zur Diagnose der Blutgefäße. Im Anschluss kann der interventionell tätige Radiologe mit Hilfe von Stents die verschlossenen Blutgefäße wieder eröffnen. Hierzu entwickeln Ingenieure der Medizintechnik an verschiedenen Aufgabenstellungen die Hardware zur Durchleuchtung mit Röntgenstrahlung und die Software zur Visualisierung der Datensätze.
Jede Röntgenanlage wird dabei kundenspezifisch gefertigt. Die dazu notwendige Prozesskette erläuterte Herr Rudolf Glanzner, Leiter der Systemfertigung. Insbesondere Beschaffungs-, Fertigungs-, und Versandprozesse müssen exakt aufeinander abgestimmt werden. Jedes System kann durch die optimierten Prozessabläufe in einer Durchlaufzeit von nur 20 Tagen systemgeprüft an Kunden in aller Welt ausgeliefert werden.
Im Anschluss folgte eine Führung durch Fertigung und Systemprüfung. Herr Markus Kornetzky beantwortete hierbei alle offenen Fragen der Studierenden.
Am Nachmittag besuchte die Exkursionsgruppe die Firma IBA Dosimetry in Schwarzenbruck bei Nürnberg. Die Firma IBA ist ein führendes Unternehmen auf dem Gebiet der Dosimetrie für die Bereiche der Strahlentherapie und Röntgendiagnostik. Dr. Müller stellte zunächst das weltweit operierende Unternehmen sowie das Produktportfolio vor, das sich von der Messtechnik für die Qualitätssicherung im Röntgen und der Strahlentherapie bis hin zu Protonen-Beschleuniger Anlagen erstreckt. Die Studierenden konnten im Bestrahlungsraum den simulierten Workflow einer klinischen Bestrahlung mit verfolgen. Vor der Bestrahlung des Patienten muss der Bestrahlungsplanung dosimetrisch verifiziert werden. Dies zeigte Hr. Dr. Müller mit der Überprüfung eines Bestrahlungsplans einer simulierten Prostatabestrahlung. Den Studierenden wurde hierbei der notwendige Messaufbau am Linac (Linearbeschleuniger) sowie die Interpretation der Messkurven der intensitätsmodulierten Bestrahlung erläutert.
Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Siemens AG Forchheim und der IBA Dosimetry GmbH für ihr Engagement und die hervorragende Betreuung bedanken.