Medizintechnik: Vorträge zur Nuklearmedizin
Im Rahmen der Ringvorlesung zu aktuellen Trends in der Medizintechnik referierten Dipl.-Ing. Arnold Zachmann (Inter Medical Medizintechnik GmbH) und Prof. Dr.-Ing. Jens Krah (Fachhochschule Köln) auf Einladung von Prof. Dr. Franz Magerl (Studiengangsleitung Medizintechnik) und Prof. Dr. Ralf Ringler (Studiengang Medizintechnik) zum Thema Nuklearmedizin.
Der zweigeteilte Vortrag wurde von Dipl.-Ing. Arnold Zachmann mit den Grundlagen der Nuklearmedizin eröffnet. Allgegenwärtig ist die Röntgendiagnostik mit Röntgenaufnahmen und CT-Diagnostik, die sich laufend verbesserte, seit sie vor 116 Jahren von Wilhelm Conrad Röntgen beschrieben wurde. Die anatomische Bildgebung hat dabei den größten Nutzen gezogen, so dass Gewebe und Knochen des Patienten nicht-invasiv dargestellt werden können. Zeitlich, mit leichtem Versatz, entwickelte sich die Nuklearmedizinische Diagnostik. Als Funktionsdiagnostik bekannt, können pathologische Veränderungen, wie z. B. Tumorformen oder entzündliche Herde, mit schwach radioaktiven Nukliden im Patienten aufgespürt werden.
Der Trend der letzten drei bis fünf Jahre zeigt die Kombination der Nuklearmedizin mit der Röntgendiagnostik in Form von Hybridgeräten. Der Patient wird mit nur einer Untersuchung sowohl funktionsdiagnostisch mit der Nuklearmedizin als auch morphologisch mit dem CT erfasst. Diese komplexe Kopplung erfordert auf Seiten der Medizintechnik profunde Kenntnisse von der Hardwareseite, der Gantry bis hin zur Bilderfassung und Informatik, die bei der Rekonstruktion der Bilddatensätze notwendig ist.
Die Auswertung der Signalinformation war seither einer der limitierenden Faktoren in der Nuklearmedizin. Aufwendige analoge Rechenoperation zur Ortsbestimmung und Rekonstruktion bis hin zur Verstärkung von winzigen elektrischen Signalen erforderten präzise abgestimmte, analoge elektronische Bauelemente. In seinem Vortrag zeigte Prof. Dr.-Ing. Krah die Generationen der Weiterentwicklung bis zur der heute erreichten dritten Generation mit digitaler Signalverarbeitung auf. Technisch profitiert die Entwicklung von kleineren Bauteilen, einem einfacheren Service sowie besser kalibrierbaren und sehr sensitiven Detektoren. Auf der Patientenseite bedeutet dies den Einsatz geringerer Mengen des radioaktiven Präparates zur Diagnostik.
Detaillierte Informationen zur Ringvorlesung erhalten Interessierte unter www.haw-aw.de/Medizintechnik