„Mit Ideen nicht im Keller bleiben“: Infoabende Gründung zum Start ins Sommersemester 2023
„Die Hochschule bietet inzwischen eine breite Unterstützung für Ideen, aus denen Gründungen entstehen können“, begann Dr. Bastian Vergnon, Projektleiter des Oberpfalz Start-up HUB (O/HUB). Er leitete jeweils mit einer Vorstellung der verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten die Infoabende Gründung in Weiden und Amberg ein. Dabei betonte er: „Die Unterstützung gilt für gründungsinteressierte Studierende, Mitarbeitende und Alumni.“ Deshalb gab es den Infoabend in Weiden aufgrund der vielen internationalen Interessierten spontan auf Englisch.
In Weiden stellte danach André Pscherer, Projektmanager der Digitalen Gründerinitiative Oberpfalz (DGO) deren Förderungen vor. Um aus der Oberpfalz einen „Hotspot für digitale Gründungen“ zu machen, stützt sich die DGO auf ein großes Netzwerk aus Firmen und Partnern in der Region sowie in ganz Bayern. Damit unterstützt sie innovative, digitale Projekte, zum Beispiel mit einem Zugriff auf Banken und Investoren sowie mit Co-Working-Arbeitsplätzen in Amberg und Weiden. Insgesamt konnte die DGO seit 2017 so 89 Teams fördern.
Anschließend berichtete Christian Wolf, Gründer der HOHPE GmbH, von seinen Erfahrungen. Er arbeitete nach seinem Studium der Betriebswirtschaft in Weiden für eine Fondsgesellschaft in Frankfurt im Portfoliomanagement. Dabei begann er ganzheitliche Gesundheitspläne für seine KollegInnen zu schreiben. Daraus entwickelte er die Idee zu einer Unternehmensgründung. Inzwischen hat er fast 20 MitarbeiterInnen und arbeitet mit großen Firmen aus dem Partnercircle u.a. der BHS Maschinen und Anlagenbau GmbH, IGZ oder der OTH Amberg-Weiden im Bereich des ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagements zusammen.
Christian Wolf hatte für die Teilnehmenden vor allem zwei Ratschläge: Erstens „Networking, da man nie weiß, wer in der Zukunft helfen kann“. Zum Beispiel ist einer seiner ehemaligen Chefs inzwischen Kunde in mehreren Projekten der HOHPE GmbH. Zweitens „die Testmöglichkeiten an der Hochschule nutzen“. Er selbst kooperierte zum Beispiel mit einem Studierendenprojekt aus Amberg um seine zweite Gründung Healthbeat voranzutreiben.
In eine ähnliche Richtung gingen die Erfahrungen von Matthias Pohl und Matthias Reichert, die in Amberg ihre Gründung, die ams reichert GmbH, vorstellten. „Ihr dürft mit den Ideen nicht im Keller bleiben“, so der Ratschlag der beiden Gründer. Sie empfahlen dazu, die zahlreichen Beratungsangebote an der OTH Amberg-Weiden zu nutzen. Auch betonten sie, wie wichtig das Vernetzen schon vor der Unternehmensgründung ist.
Dabei müssen alle Kontakte sofort sehen: „Wo ist das Problem und welche Lösung habe ich?“ Im Fall der ams reichert GmbH ist das Problem die größtenteils manuelle Fertigung und die dadurch teuren Lieferketten aus Niedriglohnländern für Kabelsätze in der Automobilindustrie. Die Lösung ist eine digitale und automatische Fertigung, die das Start-up anbietet, und die eine flexible lokale Fertigung erlaubt.
Am Ende des Infoabends Gründung in Amberg führte Prof. Martin Frey die Teilnehmenden noch durch den neuen MakerSpace im Digitalen Campus der Hochschule. Er ist ein Raum, um „physische Prototypen, z.B. von Produktideen, niedrigschwellig herzustellen“. Dazu steht eine Reihe von Rapidprototyping Werkzeugen und Maschinen, wie Lasercutter und 3D-Drucker, sowie eine Elektronikwerkstatt, zur Verfügung. Der MakerSpace steht offen für alle Ideen aus der Hochschule, wie Abschlussarbeiten oder Forschungsprojekte.
Letzteres hat er mit dem Thema Gründung gemeinsam. Weitere Informationen dazu bekommen Sie auf der Seite www.oth-aw.de/chefin oder über Dr. Bastian Vergnon unter +49 (961) 382-1915 und b.vergnon@oth-aw.de.