Ostbayerische ScienceCamps: Expedition in die Wissenschaft
Die Wissenschaft, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2017. Das sind die Abenteuer von 32 Schülerinnen und Schülern, die an der OTH Amberg-Weiden unterwegs waren, um nachwachsende Rohstoffe zu erforschen, biophysikalische Prozesse und medizintechnische Grundlagen. Und obwohl sie kein einziges Lichtjahr von der Erde entfernt waren, die Reise hat sich gelohnt. Denn bei den ScienceCamps in Amberg und Weiden erlebten sie Wissenschaft hautnah.
Wenn junge, neugierige Menschen die Köpfe zusammenstecken und miteinander forschen, kann Großartiges geschehen. Dann begeistern sie sich für die Wissenschaft, gehen selbständig Forschungsfragen auf den Grund und arbeiten zielorientiert in Teams. So beim ScienceCamp in Amberg, wo sich die Schülerinnen und Schüler drei Tage mit nachwachsenden Rohstoffen beschäftigten. So auch in Weiden, wo Biophysik auf dem dreitägigen Forschungsplan stand.
OTH in Amberg: Rapsöl im Tank, Stärke in der Tüte
Fossile Brennstoffe sind knapp und irgendwann einmal aufgebraucht. Nachwachsende Rohstoffe bringen Energie ohne Ende. Daher spielen Rapsöl, Maisstärke und Co. eine wichtige Rolle in der Forschung. Die 16 ScienceCamperinnen und -Camper in Amberg haben dieses Zukunftsfeld beackert. Nach einem kurzen Abstecher in die Theorie (Grundlagen Olechemie und Polysaccaride) stellten sie bald eigene Versuche an, u.a. zur thermoplastischen Stärke oder der Synthese von Biodiesel. Klingt abstrakt, ist aber nah an der Praxis. Denn auf Basis der Experimente konnten die Schülerinnen und Schüler ganz konkrete Aufgaben lösen. Zum Beispiel, aus welchem Pflanzenöl am besten Biodiesel gewonnen werden kann oder ob Biokunststoffe aus Stärke Plastiktüten ersetzen können.
OTH in Weiden: Von Altersanzügen und Schweineherzen
Gleiches Spiel, anderes Forschungsgebiet: Auch in Weiden stürzten sich 16 ScienceCamperinnen und -Camper ins Abenteuer Wissenschaft und beschäftigen sich mit Biophysik. Wie in Amberg galt: Versuch macht klug. Nach Einführungskursen in medizinische und biophysikalische Grundlagen ging’s in die Labore. Dort sezierten die Schülerinnen und Schüler Schweineherzen, führten EKG-Versuche und Cold Pressure Tests durch. In einem besonders spektakulären Experiment stiegen sie in einen Altersanzug, der die Einschränkungen älterer Menschen simuliert. Dabei erlebten sie, wie sich schwindendes Sehvermögen, steife Gelenke oder Kraftverlust im Alltag bemerkbar und jede Bewegung schwer machen. Sehr behände werden sie dagegen auf dem internationalen Parkett unterwegs sein – das Know-how dafür erwarben sie in einem Business-Knigge-Kurs.
Resümee: Früchte der Forschung
Am letzten Tag stellten die Schülerinnen und Schüler die Früchte ihrer Forschungen vor. In Vierer-Gruppen präsentierten sie die Ergebnisse ihrer Experimente in den Bereichen Biophysik (Weiden) bzw. Nachwachsende Rohstoffe (Amberg) eloquent und überzeugend vor großem Publikum. Eine starke Leistung – und ein großartiger Abschluss von zwei erfolgreichen Ostbayerischen ScienceCamps. Deshalb darf die Prognose schon jetzt gewagt werden: Wenn wir "Juli 2018" schreiben, werden wieder ScienceCamperinnen und -Camper an der OTH Amberg-Weiden unterwegs sein.
Das Ostbayerische ScienceCamp 2017 fand in Abstimmung mit dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst auf Initiative des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums Schwandorf und mit Unterstützung der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Amberg-Weiden statt. Nach dem Erfolg des ersten Ostbayerischen ScienceCamps an der OTH in Weiden im vergangenen Jahr wurde dieses Angebot zur Begabtenförderung MINT-talentierter Schüler/innen erweitert und findet nun an beiden Hochschulstandorten statt. Ziel des Camps ist, begabte und interessierte Schüler/innen der 10. Jahrgangsstufen im MINT-Bereich gezielt zu fördern.