OTH Amberg-Weiden unterstützt ukrainische Studierende mit Stipendien
Die OTH Amberg-Weiden zeigt ihre Solidarität mit der Ukraine unter anderem durch Stipendien, mit denen sie aktuell acht Studierende aus dem osteuropäischen Land fördert. Ende März überreichten Vertreterinnen des Kompetenzzentrums Mittel-Osteuropa (KOMO) den Stipendiaten und Stipendatinnen dazu in Amberg ihre Urkunden. Die jungen Menschen absolvieren aktuell ein Studium an der OTH Amberg-Weiden, teils als regulär immatrikulierte, teils als Austauschstudierende.
Seit dem Beginn des Angriffskrieges Russlands haben über eine Millionen Menschen aus der Ukraine in Deutschland Schutz gefunden, darunter sind viele Studierende, die ihr Studium fortsetzen möchten. „Unsere ukrainischen Studierenden absolvieren teilweise noch ein paralleles Studium in ihrem Heimatland, vielen haben einen Nebenjob, engagieren sich jedoch gleichzeitig noch ehrenamtlich, beispielsweise als Übersetzerinnen und Übersetzer oder beraten andere Geflüchtete“, weiß Marian Mure, Leiterin des KOMO, aus ihren Gesprächen mit den jungen Menschen.
Die Finanzmittel für die Stipendien kommen aus den DAAD-Programmen „Zukunft Ukraine“ und „Ostpartnerschaften“. Durch die Förderung können neben den monatlichen Stipendienraten, studienbegleitende Sprachkurse sowie weitere Unterstützungsangebote finanziert werden. Sie helfen den Ukrainerinnen und Ukrainern dabei, sich auf ihr Studium und einen erfolgreichen Abschluss zu konzentrieren. Damit setzt die Hochschule die langjährige Zusammenarbeit mit ukrainischen Hochschulen sowie die seit März 2022 geschaffenen Unterstützungsangebote für Studierenden aus der Ukraine fort.
So freuten sich im März vier Amberger Studierende über die Verlängerung ihres Stipendiums. Vier weitere kommen neu dazu. Darunter Alina Debelko, die mit nur 18 Jahren nun als Austauschstudentin für Internationales Technologiemanagement eingeschrieben ist. Sie erzählt: „Im Alter von 17 Jahren musste ich wegen des Krieges in der Ukraine nach Deutschland ziehen und ein neues Leben in einem neuen Land mit einer völlig fremden Sprache beginnen. Da meine Heimatstadt Kramatorsk sehr nahe an der Frontlinie und den aktiven Kämpfen liegt, habe ich keine Hoffnung und keine Möglichkeit, zurückzukehren. Deshalb tue ich mein Bestes, um in Deutschland zu bleiben, hier zu studieren und meine Zukunft aufzubauen.” Gemeinsam mit ihr studiert Vitalii Odnorohov, der nun ebenfalls ein Stipendium erhält. „Zwei Jahre habe ich davon geträumt, an der OTH Amberg-Weiden studieren zu können. Als Gaststudent habe ich Kurse belegt, in nur sieben Monaten mein Deutsch erheblich verbessert und endlich die Hochschulzugangsberechtigung erhalten", so der 19-Jährige.
Durch die Förderung im DAAD-Programm „Ostpartnerschaften“ vergibt das KOMO außerdem bereits seit Anfang 2002 Stipendien für ein drei- sowie ein sechsmonatiges Austauschstudium. Die Studierenden kommen dafür jedes Jahr von der Nationalen Jurij-Fedkowytsch-Universität Czernowitz in der Westukraine, die als Projektpartner fungiert. Über diesen Weg belegen nun seit März Yana Iliuk und Valeriia Mormul Kurse im Studiengang „International Business“ in Weiden. „Das Stipendium gibt mir die Möglichkeit, eine andere Kultur und ein anderes Bildungssystem kennenzulernen, neuen Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zu begegnen, meinen Horizont zu erweitern. Das alles ist von unschätzbarem Wert für mich”, sagt Yana Iliuk.
Bei dem Treffen in Amberg, bei dem die Vergabe der Stipendien gefeiert wurde, waren neben dem KOMO-Team und Annabelle Wolff, Leiterin des International Office, auch Prof. Dr. Harald Hofberger als Betreuer der Amberger Stipendiat*innen sowie Prof. Stephan Löhr als einer der Gutachter dabei. „Wir gratulieren allen Stipendiat*innen sehr herzlich und freuen uns, dass wir sie fördern können. Und wir danken ihnen, denn sie geben der Hochschule sehr viel Engagement zurück", meinte Annabelle Wolff bei der Übergabe der Urkunden. Die Auswahl der Stipendiat*innen erfolgt durch eine Jury, die sich aus Vertretern und Vertreterinnen der Hochschule zusammensetzt. Zur Beurteilung werden Kriterien wie der Studienverlauf, die persönliche Motivation sowie soziales Engagement herangezogen. „Momentan sind noch Restmittel vorhanden, die wir bis Dezember 2024 auszahlen können. Dann endet das DAAD-Programm leider. Studierende aus der Ukraine können sich ab sofort laufend beim KOMO um ein Stipendium bewerben", so Maika Victor-Ustohal, die das Stipendienprogramm betreut.