OTH-Doktoranden stellen ihre Ergebnisse auf der AALE-Konferenz vor
Echtzeit-Ethernet Systeme für Automotive und Automation und Entwicklung einer Magnetfeldkamera zur Lichtbogendiagnostik von Niederspannungsschaltgeräten – diese beiden Themen werden von Stefan Fuchs und Christian Reil, beide sind Doktoranden der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Hans-Peter Schmidt an der OTH Amberg-Weiden, untersucht. Ihre Forschungsergebnisse zu den Forschungsprojekten „Ether-Cars“ und „RaMagnostic“ haben sie nun auf der AALE-Konferenz 2016 in Lübeck vorgestellt. Beide Forschungsvorhaben werden vom BMBF (Bundesministeriums für Bildung und Forschung) im Rahmen des Programms Forschung an Fachhochschule über mehrere Jahre gefördert.
Themenschwerpunkt der Präsentationen und der Diskussionen auf der diesjährigen Konferenz war die zunehmende Vernetzung und Automatisierung im Bereich der Energieversorgung und der Energieanwendungen. Als Schlagwort durchzog dabei der Begriff „Industrie 4.0“ die Beiträge der Teilnehmer, welche Themen aus den Bereichen Kommunikation, Energie, Robotik und Sicherheit aufgriffen. Abgeschlossen wurde die Veranstaltung mit einer Podiumsdiskussion, bei der geladen Gästen aus Industrie und Wissenschaft zum Thema „Wie viel Industrie 4.0 braucht die Energiewende?“ mit dem Publikum diskutierten.
Stefan Fuchs, Doktorand im Projekt Ether-Cars, präsentierte auf der Konferenz die Ergebnisse seiner Untersuchungen zum Thema Echtzeit-Ethernet Übertragungen im Automotive und Automation Umfeld. Auf reges Interesse stieß vor allem die Möglichkeit Geräte im Nanosekundenbereich über Ethernet, unter Verwendung einer ungeschirmten Zweidrahtleitung, zu synchronisieren. Ergänzt um ein Live-Monitoring der Synchronisation, ergibt sich die Möglichkeit verschiedene Übertragungstechniken hinsichtlich der Echtzeitfähigkeit unter rauen Umgebungsbedingungen, wie sie im Automotive Umfeld zu finden sind, zu untersuchen.
Christian Reil, Doktorand im Projekt RaMagnostic, stellte anhand eines Posters einen Ansatz zur Diagnose von Lichtbögen in Niederspannungsschaltgeräten, welche auf Magnetfelderfassung basiert, vor. Kernpunkt des Ansatzes ist die Entwicklung einer zeitlich und örtlich hochauflösenden Magnetfeldkamera, um mittels Rekonstruktionsalgorithmen vom gemessen Magnetfeld auf die Lichtbogenposition im Schaltgerät schließen zu können. Eingesetzt werden soll dieses Diagnoseverfahren, um die Leistungsfähigkeit von Niederspannungsschaltern an die wachsenden Anforderungen anzupassen. Die gestiegenen Anforderungen ergeben sich aus dem Wandel der Energieverteilernetze hin zu intelligenten vernetzten Systemen, im Rahmen von Industrie 4.0.