Zum Hauptinhalt springen

Seltener Einblick in ein Pumpspeicherkraftwerk

Gruppenfoto in Maschinenhalle
Die Besuchergruppe mit Betriebsmeister Harald Haas (weißer Helm) in der Maschinenhalle. Im Vordergrund ein Francislaufrad und im Hintergrund die Maschine 1.

Eine Gruppe von sieben Studierenden des Studiengangs Energietechnik, Energieeffizienz und Klimaschutz (EEK) besuchte kürzlich das stillgelegte Pumpspeicherkraftwerk (PSW) Happurg der Uniper Kraftwerke. Unter der Führung von Betriebsmeister Harald Haas konnten die Studierenden zusammen mit Prof. Dr. Andreas P. Weiß und seinem Team das Maschinenhaus mit den offenen Turbinen, den Kontrollstollen und den Rohrkeller besichtigen.

Gruppenfoto in Maschinenhalle
Die Besuchergruppe mit Betriebsmeister Harald Haas (weißer Helm) in der Maschinenhalle. Im Vordergrund ein Francislaufrad und im Hintergrund die Maschine 1.

Ursprünglich 1958 in Betrieb gegangen, ist das PSW Happurg mit 160 MW Turbinenleistung, 4 tenären Maschinensätzen a 40 MW, und 850 MWh Speichervermögen das größte PSW in Bayern. Nach einem Wasserdurchbruch im 209 m über dem Happurger See (Unterbecken) gelegene Oberbecken, musste der Kraftwerksbetrieb unterbrochen werden. Dieser Umstand ermöglichte es jedoch, dass die Amberger Besuchergruppe im Rahmen des EEK-Moduls „Wind- und Wasserkraft“ Einblicke in das Maschinenhaus mit den offenen Turbinen, den Kontrollstollen unterhalb des unteren Staussees, den Rohrkeller und vieles mehr erhielten.

Die erfreulicherweise stetig wachsende Erzeugung elektrischer Energie aus den volatilen Quellen Wind und Sonne macht es zunehmend notwendig, Erzeugungsüberschüsse zwischenzuspeichern. Für die Speicherung über Sekunden, Minuten oder wenige Stunden und für kleinere Energiemengen sind dafür sicherlich Batteriespeicher geeignet. Für größere Leistungen bzw. längere Speicherdauern ist die ausgereifte und sehr langlebige Technologie der Pumpspeicherkraftwerke nach wie vor „erste Wahl“. Leider gibt es in Deutschland hinsichtlich der erforderlichen Topologie nur noch sehr wenige mögliche Standorte. Bei den wenigen, die es noch gibt, scheitert die Umsetzung meist am Widerstand der Bevölkerung (z.B. Pumpspeicherprojekt „Riedl“ an der Donau). Umso erfreulicher ist es, dass die Firma Uniper nun die Modernisierung und Wiederinbetriebnahme des PSW Happurg in Angriff nimmt.

Pelton-Laufrad
Das Pelton-Laufrad der geöffneten Pumpen-Anwurfturbine.
Zurück