Studiengang der Woche: Kunststofftechnik
Ein Trabi-Fan packt aus ...
Abschluss geschafft! Und jetzt ab an die Hochschule! Doch welches Studium passt zu mir? Eine gute Frage, auf die wir viele gute Antworten haben. Und deshalb darf sich einmal pro Woche ein interessanter Studiengang selbst vorstellen. Dieses Mal haben wir das Bachelorangebot „Kunststofftechnik“ interviewt und sieben Fragen gestellt. Hier sind die Antworten ...
Du bist Trabi-Fan?
Ja, denn in gewisser Weise war der Trabant seiner Zeit voraus. Die leichte Kunststoff-Karosserie war damals innovativ und einzigartig, auch wenn sie dem Wagen Spitznamen wie Rennpappe oder Duroplastbomber einbrachte. Heute glaubt keiner mehr, dass die Mobilität der Zukunft aus Stahl und Aluminium gebaut wird. Gerade die schnellsten Autos, die Formel 1-Boliden, bestehen zum überwiegenden Teil aus Hochleistungskunststoffen. Auch Sportwagen im Luxussegment setzen auf Leichtbau-Produkte aus Kunststoff.
Ist Kunststoff das Material der Zukunft?
Hochleistungskunststoffe machen Fahrzeuge leichter – dadurch steigt ihre Energieeffizienz. Das ist besonders in der E-Mobilität wichtig, um die Reichweite und Geschwindigkeit der Autos zu erhöhen. Doch auch Luft- und Schifffahrt setzen auf Leichtbau mit faserverstärkten Kunststoffen – so werden der Kraftstoffverbrauch reduziert und kostbare fossile Energieträger geschont. Kunststoffe spielen also im Kampf gegen den Klimawandel eine entscheidende Rolle – und Kunststofftechnikerinnen und -techniker leisten einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz und Erhalt der natürlichen Ressourcen. Übrigens: Anders als die Duroplaste beim Trabi erfüllen moderne Kunststoffe alle Ansprüche an Festigkeit oder Stabilität. Also bitte keine Witze über Plastikautos – die fahren ihren Kollegen aus traditionellen Werkstoffen eine gute Nasenlänge voraus.
Welche Branchen setzen darüber hinaus auf Kunststoff?
So ziemliche alle innovativen Branchen nutzen Kunststoffe – kein Material ist so flexibel und vielfältig. Der Werkstoff steckt in Smartphones, filigraner Medizintechnik, innovativen Sportartikeln, Raumfahrttechnik, und, und, und. Das ist gut für unsere Absolventinnen und Absolventen – sie können sich eine Branche aussuchen, die sie interessiert und haben gute Chancen, einen attraktiven Job zu bekommen. Denn Kunststofftechnikerinnen und -techniker sind gefragt wie nie!
Was für Studierende wünschst Du Dir?
Wichtig ist das Interesse an Naturwissenschaften, also Mathematik, Chemie und Physik. Außerdem sollten sie neugierig auf Kunststoffe sein, auf ihre Herstellung, ihre Funktionalität und die Möglichkeiten, den Werkstoff immer weiter zu optimieren. Ein Faible für betriebswirtschaftliches Denken schadet auch nicht – schließlich sollen Kunststofftechnikerinnen und -techniker gewinnbringend auf ihren jeweiligen Märkten arbeiten.
Was lernen Studierende bei Dir?
Eine Menge. Von der Entwicklung innovativer Hightech-Werkstoffe über den Werkzeugbau bis hin zu den vielfältigen Verarbeitungsverfahren deckt das Studium alle Anforderungen ab, die zukünftigen Ingenieurinnen und Ingenieuren der Kunststofftechnik im Job begegnen werden. Dazu kommen ingenieurwissenschaftliche Grundlagen, unter anderem in den Fächern Mathematik, Physik, Werkstofftechnik und Konstruktion. Im weiteren Studienverlauf vertiefen die Studierenden ihre ingenieurtechnischen Kenntnisse und spezialisieren sich im kunststofftechnischen Bereich. Spezifische Verarbeitungstechnologien von Kunststoffen sind dann ebenso Thema wie spezielle Aspekte der Konstruktion und des Werkzeugbaus.
Grau ist alle Theorie. Wie sorgst Du für die nötige Praxisnähe?
Neben den Vorlesungen an der Hochschule nehmen unsere Studierenden an Exkursionen teil. Sie besuchen zum Beispiel Betriebe der kunststoffverarbeitenden Industrie oder Lieferanten von Zubehör. Außerdem profitieren sie von einer praxisnahmen Ausbildung in unseren Laboren aus den Bereichen Kunststofftechnik, Maschinenbau und Elektrotechnik. So lernen die Studierenden an hochmodernen Maschinen, Kunststoffe herzustellen und zu verarbeiten. Im Rahmen ihrer Praktika und Projektarbeiten nutzen sie diese Ausstattung auch, um ihre Ideen zu überprüfen und praktisch umsetzen.
Wo kann man Dich kennenlernen?
Natürlich an der OTH Amberg-Weiden, im Studien- und Career-Service. Wer erst einmal etwas über mich lesen möchte, klickt hier.