Studiengang der Woche: Medieninformatik
Bei der beinahe unendlichen Zahl von Studiengängen fällt die Entscheidung auf nur einen Studiengang oft schwer. Um dir die Auswahl zu erleichtern, stellt sich bei uns jede Woche ein Studiengang im Interview selbst vor – dieses Mal der Bachelorstudiengang Medieninformatik. Noch mehr Infos bekommst du am Mittwoch: Prof. Dr. Ulrich Schäfer stellt den Studiengang in einer Online-Live-Veranstaltung vor und beantwortet deine Fragen rund um den Studiengang.
Kannst du für uns einen Blick in die Zukunft werfen? Wie sieht die Medien(informatik)-Landschaft von morgen aus?
Chat-Bots, Sprachdialogsysteme, Empfehlungssysteme oder Virtual-/und Argumented Reality, also Technologien, die wir heute auch schon kennen und zum Teil auch schon regelmäßig nutzen, werden an Bedeutung noch weiter zunehmen und aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sein. Außerdem werden mobile Anwendungen mit Smartphones, Tablets und Wearables immer wichtiger.
Welche Anforderungen stellt das an die Informatik und die Entwickler?
Wichtig ist dabei die Mensch-Maschine-Schnittstelle, also wie ich mit dem Computer oder der Maschine interagiere. Auch hier kennen und nutzen wir bereits vieles: zum Beispiel sprachbasierte oder wahrnehmungsbasierte Schnittstellen wie Eye Tracking, aber das volle Potenzial schöpfen wir noch lange nicht aus. Ähnlich verhält es sich auch bei der Informationsvisualisierung. Technisch wäre hier viel mehr möglich, aber es fehlt noch an der flächendeckenden Nutzung und Akzeptanz.
Und bei dir lernt man alles was man dafür braucht?
Aber klar doch. Zunächst lernst du die Grundlagen der Kerninformatik. Dazu gehören neben Programmierung und Mathematik auch Algorithmen, Datenbanken und Datenstrukturen. Und keine Sorge, auf meinem Lehrplan stehen natürlich auch viele praktische Projekte, wie die Entwicklung von Softwaresystemen, Web-Anwendungen oder mobilen Apps.
Verbringe ich mein Studium bei dir größtenteils am Rechner?
Absolut nicht. (Medien-)Informatik ist viel abwechslungsreicher als du denkst. Wir haben eine Menge moderner Labore und Werkstätten. Neben Elektronik findest du hier auch mechanische Komponenten, zum Beispiel 3D-Drucker, Lasercutter und eine CNC-Fräsmaschine.
Wofür benötige ich bei Medieninformatik denn einen 3D-Drucker?
Zum Beispiel für das Wahlfach Physical Computing. Dabei geht es um das Erstellen von interaktiven Systemen mit Hilfe von Software und Hardware wie z.B. Sensoren, Kameras, oder Motoren. Klingt etwas abstrakt, ist es aber gar nicht. In den vergangenen Jahren haben Studierende hier unter anderem eine vollautomatische Sockensortiermaschine, einen autonomen Cocktail-Mixer und ein twitterndes Vogelhaus entwickelt und realisiert.
Klingt ja spannend, erwartet mich so etwas auch nach meinem Abschluss?
Das twitternde Vogelhaus vielleicht nicht, aber Physical Computing ist durchaus ein mögliches Einsatzgebiet von MedieninformatikerInnen, zum Beispiel für innovative Steuerung per Gestenerkennung. Weitere sind die Entwicklung von dynamischen Internetauftritten im E-Commerce oder neuartiger Benutzeroberflächen. Allgemein lässt sich sagen, dass MedieninformatikerInnen in beinahe jeder Branche und nahezu allen großen Unternehmen gebraucht werden.
Und wo kann ich dich kennenlernen?
Am Mittwoch, 22. Juli um 14 Uhr in der Online-Veranstaltung mit Prof. Dr. Ulrich Schäfer. Hier kannst du natürlich auch deine Fragen stellen. Außerdem kannst du hier mehr über mich lesen.