Summer School „International Perspectives on Cybercrime“
Cybersicherheit und Cyberkriminalität – aktuelle Themen aus diesen Bereichen stehen bei der jährlichen Summer School „International Perspectives on Cybercrime“ im Fokus. Auch in diesem Jahr nahmen interessierte Studierende und Mitarbeitende
der OTH Amberg-Weiden an der internationalen Summer School vom 16. bis 20. August 2021 teil. Aufgrund der Pandemie wurde die Veranstaltung erneut online abgehalten, in den Jahren 2017 bis 2019 war Prof. Dr. Andreas Aßmuth jeweils mit interessierten Studierenden jeweils zur Teilnahme nach Glasgow gereist.
Dr. Magnus Westerlund von der Arcada University of Applied Sciences in Helsinki, Finnland, stellte in seinem Vortrag vor, wie mit Hilfe der Blockchain-Technologie die Sicherheit im Internet der Dinge verbessert werden kann. Bei einigen Vorträgen spielten allerdings auch die durch die COVID-19-Pandemie neu hinzugekommenen Herausforderungen für die Cybersicherheit eine tragende Rolle: Dr. Bob Duncan von der University of Aberdeen aus Aberdeen, Schottland, berichtete über einen Spear-Phishing-Angriff, der sich gezielt gegen chinesische Studierende und wissenschaftliche MitarbeiterInnen richtete, die an einer
ausländischen Universität studieren/arbeiten. Die Angreifer, angeblich von einer chinesischen Behörde, teilten den Zielpersonen mit, diese hätten im Kontakt mit positiv getesteten Personen gestanden, müssten sich nun unmittelbar (in China!) in Quarantäne begeben und mit der Behörde zusammenarbeiten. Wie bei nahezu allen (Spear-)Phishing-Angriffen lief es aber auch in diesem Falle darauf hinaus, dass es die Angreifer auf die Bankkonten der Zielpersonen abgesehen hatten. Und Dr. Barry Cartwright stellte erste Ergebnisse einer Untersuchung von Inhalten aus sozialen Medien vor, bei denen es um gezielte Desinformation zum Thema der COVID-19-Pandemie geht.
Zwei Vorträge von Seiten der OTH Amberg-Weiden
Die OTH Amberg-Weiden wirkte an der Summer School mit zwei Vorträgen mit: Leah Lathrop, Forschungsmaster-Studentin und Mitarbeiterin im Forschungsprojekt iSEC, stellte in ihrem Vortrag „Cloning Physical Unclonable Functions Using Machine Learning Attacks“ ausgewählte Ergebnisse ihrer Masterarbeit vor. Prof. Dr. Aßmuth von der Fakultät EMI erläuterte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in seinem Vortrag „Modern Encryption“ wesentliche Aspekte, auf die beim Einsatz von Verschlüsselungstechnologien geachtet werden muss, damit diese den aktuell gängigen Sicherheitsanforderungen genügen.
Für die Organisation zeichneten sich wie in den vorangegangenen Jahren Dr. George Weir (University of Strathclyde, Glasgow, Schottland), Dr. Barry Cartwright und Dr. Richard Franks (beide Simon Fraser University, Vancouver, Kanada) sowie Prof. Dr. Andreas Aßmuth (OTH Amberg-Weiden) verantwortlich.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der diesjährigen Veranstaltung kamen von allen Kontinenten (außer der Antarktis), beispielsweise aus Großbritannien, Finnland, Kanada, Türkei, Malaysia, Sri Lanka, Australien und Deutschland. Man traf sich für die Vorträge jeweils in den Abendstunden deutscher Zeit im BigBlueButton-System der OTH Amberg-Weiden, was den besten Kompromiss in Bezug auf die Berücksichtigung der verschiedenen Zeitzonen darstellte.
Das Fazit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war am Ende der Veranstaltung durchweg positiv. Die Studierenden, die trotz vorlesungsfreier Zeit teilgenommen hatten, konnten einen Blick über den Tellerrand werfen und lernten Themen kennen, die so nicht in den einschlägigen Lehrveranstaltungen an ihren Hochschulen diskutiert werden. Die Dozentinnen und Dozenten, von denen einige bereits bei wissenschaftlichen Publikationen zusammengearbeitet haben, nutzten die Veranstaltung, um sich am Rande der Vorträge gegenseitig über neue Ideen und durchgeführte Forschungsarbeiten auf den aktuellen Stand zu bringen. Für 2022 wird eine Durchführung der Summer School in Glasgow angestrebt – sofern das Pandemie-Geschehen dies zulässt.