Die lehrreichen Sieben: Neue Professorinnen und Professoren an der OTH Amberg-Weiden
Die Sieben ist eine Glückszahl. Verliebte schweben im siebten Himmel, auf der Leinwand sorgen die glorreichen Sieben für Gerechtigkeit – und an der OTH Amberg-Weiden bringen die lehrreichen Sieben die Ausbildung noch weiter voran. Sieben Kurzportraits über die neuen ProfessorInnen im Jahr 2019, die im Rahmen der durch den Freistaat Bayern geförderten Projekte Digitaler Campus, Kompetenzzentrum Bayern – Mittel-Osteuropa (MOE) und neuer, innovativer Studiengänge berufen worden sind.
Prof. Dr. Mike Altieri: Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter
Wie sieht gute Hochschullehre im 21. Jahrhundert aus? Und was können digitale Konzepte und Werkzeuge dazu beitragen? Prof. Dr. Mike Altieri kennt die Antworten und teilt sein Wissen mit den Studierenden der OTH Amberg-Weiden. Seit Oktober 2019 lehrt der 44-Jährige Mediendidaktik in der Fakultät Elektrotechnik, Medien und Informatik – seine Forschungsgebiete sind interaktive Lernmediengestaltung, digital gestützte Lehr- und Lernkonzepte, Multirepräsentationssysteme und Deutsch als Fremdsprache Digital. Mike Altieri studierte Mathematik und Informatik an den Universitäten Duisburg, Heidelberg und Dortmund. 2016 promovierte der gebürtige Oberhausener zum Doktor der Pädagogik. Thema der Dissertation: Erfolg in Mathematikklausuren ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge unter besonderer Berücksichtigung prozeduralen Wissens.
Prof. Dr. Fabian Brunner: Aus Daten werden Antworten
„In der digitalen Welt sind Daten der wichtigste Rohstoff. Sie werden überall gebraucht, wo künstliche Intelligenz zum Einsatz kommt – beim autonomen Fahren, bei industriellen Fertigungsprozesse oder Sprachassistenten“, sagt Prof. Dr. Fabian Brunner. In seinem Lehrgebiet Data Analytics gewinnt er aus Daten Antworten. Er befasst sich mit der Frage, wie große Datenmengen verarbeitet und ausgewertet werden können, um relevante Erkenntnisse zu gewinnen und intelligente Systeme zu gestalten. Fabian Brunner wurde in Weiden geboren. Er studierte Technomathematik an der FAU Erlangen-Nürnberg, wo er 2015 in Angewandter Mathematik promovierte. Im Sommer dieses Jahres nahm der 35-Jährige die Lehrtätigkeit an der Fakultät Elektrotechnik, Medien und Informatik auf: „Was mir an der neuen Tätigkeit gefällt, ist die Möglichkeit, mit jungen Menschen an interessanten und abwechslungsreichen Themen zu arbeiten.“
Prof. Dr. Denise Fischer: Internationalität leben und lehren
Prof. Dr. Denise Fischer wurde Internationalität in die Wiege gelegt. Ihr Vater kommt aus Ungarn, die Mutter aus den USA, sie selbst lebte während ihrer Schul- und Studienzeit zeitweise im Ausland. Bei so einer Biografie ist es nur konsequent, dass die 43-Jährige jetzt an der Fakultät Betriebswirtschaft International Business lehrt und das Kompetenzzentrum Bayern – Mittel und Osteuropa wissenschaftlich leitet. Denise Fischer studierte an der Universität Passau Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien sowie BWL. Ihre Dissertation schrieb sie an der Universität Bamberg über „Internationalität der Unternehmung“. Anschließend arbeitete sie bei Unternehmen in der Finanzbranche und im Vertriebsmanagement. Im Sommer zog sie mit ihrer Familie nach Weiden: „Die Sommerwochen habe ich neben der intensiven Vorbereitung von Lehrveranstaltungen für die Erkundung der Region genutzt. Gemeinsam mit meinem Mann und den drei Kindern zieht es uns regelmäßig zum Wandern und Klettern in die Natur. Ein toller Einstieg war das Waldnaabtal und die obligatorische Jause in der Blockhütte.“
Prof. Dr. Jörg Holzmann: Vernetzt denken
In einer vernetzen Welt müssen WirtschaftsingenieurInnen auch vernetzt denken. Sie müssen komplexe Systeme in ihrer Gesamtheit betrachten, um sie zu verstehen und zu optimieren. Wie das geht, lernen die Studierenden der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen bei Prof. Dr. Jörg Holzmann. Sein Lehrgebiet: Systems Engineering. Der 53-Jährige studierte Elektrotechnik mit Schwerpunkt Nachrichtentechnik an der Fachhochschule München. Nach Stationen in der Satellitenkommunikation und dem Chipentwurf waren zehn Jahre Netzwerke und IT sein Thema. Berufsbegleitend studierte er Systems Engineering und promovierte anschließend im Bereich der Entwicklung komplexer Systeme. In dieser Zeit war er am Aufbau der Forschungsgruppe Systems Engineering an der Hochschule München beteiligt und arbeitete unter anderem mit der Automobilindustrie an der Entwicklung elektrischer Fahrzeuge. „Ich schätze an der OTH Amberg-Weiden die kleinen Semestergruppen, die einen intensiven Austausch mit den Studierenden ermöglichen“, sagt Jörg Holzmann. „So kann ich neben der Theorie den Spaß und die Spannung im Engineering vermitteln.“
Prof. Dr. Ulf Kreuziger: Vermessung der Welt
Sein Arbeitsplatz liegt am Breitengrad 49.444878 Nord und Längengrad 11.8473735 Ost. Mit anderen Worten: in der Fakultät Elektrotechnik, Medien und Informatik. Dort lehrt Prof. Dr. Ulf Kreuziger Geomatik und Geodäsie im Studiengang Geoinformatik und Landmanagement. „In meinem Fachgebiet stehen Geodaten im Mittelpunkt“, sagt Ulf Kreuziger. „Diese Daten bilden die Grundlage für viele Entscheidungen in Wirtschaft und Politik. Ich zeige den Studierenden, wie sie raumbezogene Informationen erfassen, verwalten, analysieren und präsentieren.“ Der 41-Jährige studierte Vermessungswesen an der Technische Fachhochschule Berlin und „Geodäsie“ an der Beuth Hochschule für Technik Berlin. Seine Dissertation verfasste er an der Universität Bamberg zum Thema „Entwicklung georeferenzierender Augmented Reality Systeme auf Mobilgeräten mit Mikrosensoren“. Er arbeitete zehn Jahre in Vermessungsbüros und 15 Jahre in der Ländlichen Neuordnung. Ulf Kreuziger ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Prof. Dr. Christoph Pitzl: Digitalisierung in der Logistik
Zwischen „gestern bestellt“, „heute gefertigt“ und „morgen da“ laufen hochkomplexe Prozesse ab – und mit denen beschäftigt sich Prof. Dr. Christoph Pitzl. Er lehrt Digitale Logistik in der Fakultät Betriebswirtschaft. Ein hochaktuelles Thema. Denn Digitalisierung und Automatisierung revolutionieren die Logistikbranche: Logistik 4.0 vernetzt Prozesse, Produkte und Lieferketten – die Anforderungen an LogistikerInnen verändern sich damit grundlegend. Christoph Pitzl studierte an der Universität Augsburg BWL mit den Schwerpunkten Produktion & Logistik sowie Wirtschaftsinformatik. Dort promovierte er auch im Bereich Operations Research. Der 38-Jährige arbeitete als Unternehmensberater im Supply Chain Management und unterstützte als Solution Owner renommierte Unternehmen bei der Digitalisierung der Lieferketten. „In der Lehre liegt mir vor allem eine anwendungsorientierte und methodisch geprägte Ausbildung am Herzen“, sagt Christoph Pitzl. „Ich möchte Studierende unter anderem in die Programmierung sowie in verschiedene Systeme zur quantitativen Analyse und Optimierung von Lieferketten einführen.“
Prof. Dr. Lisa Schöttl: Mehr Nachhaltigkeit in der Wirtschaft
Immer mehr Unternehmen setzen auf eine nachhaltige strategische Ausrichtung. Dafür brauchen sie Fachkräfte mit entsprechendem Wissen – und das vermittelt Prof. Dr. Lisa Schöttl. Die 34-Jährige lehrt an der Fakultät Betriebswirtschaft Nachhaltige Unternehmensführung und Angewandte Ethik. „Ich befasse mich unter anderem mit den Fragen, was Unternehmen zu einer nachhaltigen Wirtschaft beitragen und wie sie verantwortungsvolles Handeln fördern können“, sagt Lisa Schöttl. Die gebürtige Münchnerin studierte an der Universität Konstanz, der University of California und der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ihre Dissertation verfasste sie an der Zeppelin Universität Friedrichshafen zum Thema Integrity Management. In dieser Zeit arbeitete sie auch als Institutsmanagerin am Konstanz Institut für Corporate Governance der Hochschule Konstanz und war Koordinatorin beim Netzwerk „Forum Compliance & Integrity“. Zuletzt war sie als Managerin in einer Unternehmensberatung im Bereich Governance, Risikomanagement und Compliance tätig und betreute Unternehmen bei der Verankerung ihrer Unternehmenswerte.