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Erste Nachwuchsprofessur: OTH Amberg-Weiden betritt Neuland in der Personalgewinnung

Gruppenfoto bei Witron
Mit der Nachwuchsprofessur betritt die OTH Amberg-Weiden Neuland in der Personalgewinnung und vertieft die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Region (v.l.): Prof. Dr. Clemens Bulitta (Präsident OTH AW), Barbara Dietzel (Projektkoordinatorin career4PROF) Prof. Dr. Christiane Hellbach (Vizepräsidentin OTH AW), Dr. Julia Kreppmeier (Nachwuchsprofessorin), Johannes Meißner (Geschäftsführer WITRON Logistik + Informatik GmbH), Andreas Trescher (WITRON Bereich Finanzen) (Foto: Zimmermann/WITRON)

Mit einem strahlenden Lächeln betritt Dr. Julia Kreppmeier Neuland – nicht nur für sie, sondern auch für die OTH Amberg-Weiden und die Firma WITRON Logistik + Informatik GmbH. Sie ist die erste Nachwuchsprofessorin, die an die Oberpfälzer Hochschule berufen wurde.

Gruppenfoto bei Witron
Mit der Nachwuchsprofessur betritt die OTH Amberg-Weiden Neuland in der Personalgewinnung und vertieft die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Region (v.l.): Prof. Dr. Clemens Bulitta (Präsident OTH AW), Barbara Dietzel (Projektkoordinatorin career4PROF) Prof. Dr. Christiane Hellbach (Vizepräsidentin OTH AW), Dr. Julia Kreppmeier (Nachwuchsprofessorin), Johannes Meißner (Geschäftsführer WITRON Logistik + Informatik GmbH), Andreas Trescher (WITRON Bereich Finanzen) (Foto: Zimmermann/WITRON)

„Ich freue mich darauf, dieses Konzept auszuprobieren“, sagt die 29-jährige Regensburgerin. Die Nachwuchsprofessur bietet die Möglichkeit, innerhalb von drei Jahren die Qualifikation für eine vollwertige Professur an einer Fachhochschule zu vervollständigen – also Doktortitel und Berufserfahrung. Ersteres hat Kreppmeier bereits. Letztere sammelt sie nun bei WITRON, einem Partnerunternehmen aus dem PartnerCircle der OTH Amberg-Weiden. Dafür teilt sie ihre Arbeitszeit zwischen der OTH Amberg-Weiden und dem Logistikunternehmen auf. „Ich sehe darin nur Vorteile für mich“, erklärt sie. „Ich habe einen abwechslungsreichen Alltag, in dem ich mich sowohl in der Lehre als auch in der Unternehmenspraxis weiterentwickeln kann. Ich sammle Praxiserfahrungen, verliere aber nicht den Kontakt zur Hochschule und lerne die Region sehr gut kennen.“

Verstärkter Austausch zwischen Theorie und Praxis

Schon der erste Eindruck von ihren neuen Arbeitgebern hat sie überzeugt. Die OTH Amberg-Weiden habe sie beim Kennenlernen als sehr familiär empfunden. WITRON sei offen, unterstützend und habe klare Vorstellungen, wie sie sich einbringen könne. Das ist auch Johannes Meißner, Geschäftsführer der WITRON Logistik + Informatik GmbH, wichtig: „Förderung von jungen Talenten waren mir schon immer wichtig. Nur wenn die Stärken der Mitarbeiter erkannt und auch anerkannt werden, sind sie mit Erfolg und Freude an der Arbeit.“

Besonders gut gefällt Kreppmeier auch die Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Unternehmen: „Für mich sind beide Institutionen Orte der Kooperation. Die Nachwuchsprofessur ist das beste Beispiel dafür“, sagt sie. „Ich sehe es als meine Aufgabe, diesen Austausch weiter zu intensivieren.“ Fabian Rösel, Personalleiter bei WITRON, ist stolz darauf, mit der Hochschule einen starken Partner gefunden zu haben und freut sich auf die erste Nachwuchsprofessur. Das Modell biete große Chancen: „In einer zunehmend komplexen Geschäftswelt stehen wir als globales Unternehmen vor der Herausforderung, qualifizierte Fach- und Führungskräfte zu finden und zu entwickeln“, erklärt er. „Durch die Integration von Nachwuchsprofessuren bei WITRON fördern wir als Industriepartner der OTH Amberg-Weiden die Verbindung von theoretischer Ausbildung und praktischer Erfahrung. Das ermöglicht jungen Talenten einen nahtlosen und effektiveren Einstieg in die Geschäftswelt.“

Neue Wege in der Personalgewinnung

Personalgewinnung und -entwicklung war auch für die OTH Amberg-Weiden der Hauptgrund, die Nachwuchsprofessuren auf den Weg zu bringen. Es ist eine immer größere Herausforderung, Professuren zu besetzen. Umso wichtiger sind innovative Ideen wie die Nachwuchsprofessur. Das zeigt sich auch daran, dass das verantwortliche Projekt career4PROF aus der Förderlinie FH Personal mit einer Summe von 2,9 Millionen Euro aktuell eines der Projekte an der OTH Amberg-Weiden mit der höchsten Fördersumme ist. Die Nachwuchsprofessur mit WITRON ist die erste von insgesamt vier. Im Herbst startet die zweite mit der Firma BHS Corrugated Maschinen- und Anlagenbau GmbH.

„Ich freue mich, dieses Modell gemeinsam mit den Unternehmen aus unserem Partnerkreis zu erproben“, sagt Prof. Dr. Christiane Hellbach, Vizepräsidentin der OTH Amberg-Weiden und Leiterin von career4PROF. „Für die Hochschule ist es ein enormer Gewinn, Partner an der Seite zu haben, die ebenso innovativ denken und bereit sind, mit uns gemeinsam unbekannte, aber vielversprechende Wege zu gehen, um junge, kompetente Menschen für die Region und die Professur zu gewinnen.“

Den Nachwuchs fördern

Kreppmeier jedenfalls war von der Nachwuchsprofessur schnell überzeugt. Es habe ihr schon immer Spaß gemacht, Studierende zu unterrichten. „Ich empfinde die Lehre als eine sehr sinnstiftende Tätigkeit, bei der ich jungen Menschen helfen kann, sich zu entfalten und ihren eigenen Weg zu gehen“, sagt sie. „Es gibt für mich nichts Schöneres, als die Entwicklung der Studierenden mitzuerleben.“ Deshalb war für sie klar, dass sie mittel- bis langfristig Professorin werden wollte. Dass es dann so schnell gehen würde, damit hatte sie allerdings nicht gerechnet. Sie hatte gerade ihre Promotion im Bereich Finanzen mit Schwerpunkt Digitalisierung abgeschlossen, als die Hochschule die Stelle ausschrieb. „Dass die Nachwuchsprofessur genau zu diesem Zeitpunkt und genau mit meinem Fachgebiet ausgeschrieben war, war eine perfekte Fügung, für die ich sehr dankbar bin.“

An der Weiden Business School wird sie nun zum Thema International Business mit Schwerpunkt Finance forschen und Vorlesungen halten. Den Studierenden möchte sie vor allem ihre Begeisterung dafür vermitteln, aus theoretischen Zahlen und Fakten praktische Handlungsempfehlungen abzuleiten. Am meisten freut sie sich darauf, sowohl in der Lehre als auch mit eigenen Projekten bei WITRON Verantwortung zu übernehmen. Das bedeutet für sie Freiheit. „Mein Ziel ist es, mich weiterzuentwickeln und eine ,richtige' Professorin zu werden, um dann in drei Jahren eine vollwertige Professur übernehmen zu können", erklärt sie mit einem strahlenden Lächeln. Angst vor Neuland habe sie keine.

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