Gemeinsam stark in der Forschung: Fraunhofer UMSICHT ist neuer Innovativer LernOrt
Der Klimaschutz ist eine der bedeutendsten Aufgaben der Gegenwart und stellt unsere Gesellschaft vor vielerlei Herausforderungen. So ist es unabdingbar, dass die Emissionen gemindert, Energie effizienter genutzt und erneuerbare Energien eingesetzt werden. Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, Institutsteil Sulzbach-Rosenberg und die OTH Amberg-Weiden arbeiten seit vielen Jahren in den Bereichen Umwelt-, Prozess- und Energietechnik sowie Kreislaufwirtschaft und Recycling zusammen. Die enge Kooperation bauen beide Partner jetzt weiter aus, indem Fraunhofer UMSICHT nun ein Innovativer LernOrt (ILO) der Hochschule ist.
Seit der Gründung der OTH Amberg-Weiden zählt die nachhaltige Energieversorgung, insbesondere Erneuerbare Energien, sowie die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz zu den Kernarbeitsgebieten und Kernkompetenzen der Hochschule. Mit dem Forschungsschwerpunkt „Energie- und Ressourcentechnik“, der in der Fakultät Maschinenbau/Umwelttechnik angesiedelt ist, ist die OTH Amberg-Weiden seit 2014 in der bundesweiten HRK-Forschungslandkarte vertreten.
„Die Energieforschung und –technologien sind extrem vielseitig und herausfordernd. Um Spitzenforschung auf diesem Gebiet zu betreiben, sind starke Partner aus Forschung und Industrie notwendig. Ich freue mich, dass Fraunhofer UMSICHT als langjähriger Kooperationspartner nun auch Innovativer LernOrt der Hochschule ist“, sagte Prof. Dr. Clemens Bulitta, Präsident der OTH Amberg-Weiden, bei der Vertragsunterzeichnung.
In der Vergangenheit haben die OTH Amberg-Weiden und das Fraunhofer-Institut UMSICHT bei zahlreichen Forschungsprojekten zusammengearbeitet, zum Beispiel bei der Optimierung von Elektrofiltern für Biomassefeuerungen, im Bereich Altfahrzeugrecycling, bei der Entwicklung neuer Materialien in der additiven Fertigung und beim Recycling von High-Tech-Metallen. „Mein Highlight der letzten Jahre war die gemeinsam mit Fraunhofer durchgeführte Konzeption und Koordination des Forschungsverbundes ForCYCLE II zur Steigerung der Ressourceneffizienz in der bayerischen Wirtschaft“, so Prof. Dr. Mario Mocker, der von Seiten der Hochschule der Ansprechpartner für Fraunhofer UMSICHT ist. Ein weiteres großes Forschungsprojekt ist unter anderem das Verbundprojekt „Reststoff2Kraftstoff“, das zum Ziel hat, 50 Tonnen Abfälle aus der Papier- und Zellstoffindustrie zu CO2-neutralem Bio-Kraftstoff zu verarbeiten.
Als Innovativer LernOrt möchte Fraunhofer UMSICHT die Zusammenarbeit intensivieren. Professor Dr.-Ing. Matthias Franke, Leiter Fraunhofer UMSICHT, Institutsteil Sulzbach-Rosenberg sagt: „Der ILO ist Auftakt für eine noch engere Zusammenarbeit mit der OTH Amberg-Weiden. Kooperative Vorhaben zu fortschrittlichen Biokraftstoffen, zur Prozesswärmeversorgung der Industrie oder im Bereich Kraft-Wärme-Kopplung sind bereits geplant. Kurz vor dem Start steht auch die Fortsetzung unseres gemeinsamen Projekts zur Rückgewinnung von High-Tech-Metallen aus End of Life Produkten. Vor allem lebt eine solche Kooperation aber vom persönlichen Austausch. Studierende der OTH aus unterschiedlichsten Fachbereichen sind bei uns daher immer willkommen, ob im Rahmen eines Praktikums, einer Abschlussarbeit oder als wissenschaftlich Hilfskraft.“
Über die Innovativen LernOrte
Die Innovativen LernOrte der OTH Amberg-Weiden sind eine Kooperations-Strategie, die eine innovative, vernetzte Lehre mit Partnern in der Region realisiert und dabei für Studierende außergewöhnliche Lernumgebungen bei Partnern in der Hochschulregion schafft. „Die Strategie der Innovativen LernOrte ist ein Beitrag zur Vernetzung der OTH Amberg-Weiden, ausgerichtet auf Lehre und Studium. Wir bringen auf diesem Weg Studierende, Dozierende und die Praxis bei Unternehmen, Institutionen, Verbänden bis hin zu Klöstern zusammen. Damit bieten die ILOs den Studierenden viele Vorteile: Sie lernen an attraktiven Orten in der Region außerhalb der Hochschule, erwerben praktisches Know-how und knüpfen wechselseitig Kontakte für ihren Einstieg in die Berufswelt“, erläutern Prof. Dr. Wolfgang Weber und M.A. Hanna Gallitzendörfer von der ILO-Projektleitung.