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Institut für Nachhaltigkeit: Textilindustrie in Bangladesch

Magnus Schmid (Programmkoordinator GIZ), Dr. Bernhard Bleyer (OTH Amberg-Weiden), Tobias Becker (Landesdirektor GIZ) (v.l.)

Dr. Bernhard Bleyer, Leiter des Institut für Nachhaltigkeit in Technik und Wirtschaft der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg Weiden, war zu Gesprächen nach Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, eingeladen. Hintergrund ist eine neue Debatte um Sozial- und Umweltstandards in der Textilproduktion, die aufgrund der Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zur Gründung des „Bündnisses für nachhaltige Textilien“ entstanden ist. Bangladesch zählt mit vier Millionen Beschäftigten zu den wichtigsten Produktionsländern in diesem Bereich.

Magnus Schmid (Programmkoordinator GIZ), Dr. Bernhard Bleyer (OTH Amberg-Weiden), Tobias Becker (Landesdirektor GIZ) (v.l.)

Durch Vermittlung von Karl Borschulze, Managing Director der auf ökologische und soziale Standards spezialisierten Beratungsfirma CSI (mit Sitz in Hong Kong und Dhaka), konnte sich Bernhard Bleyer mit Unternehmen, Arbeitnehmervertretungen, Handelsvereinigungen, Universitäten und NGOs austauschen.

So lud ihn Nazma Akter, Gründerin und Präsidentin der AWAJ Foundation, zum Dialog über die Lebensbedingungen der Arbeiterinnen in einen der Slums von Dhaka ein. Die AWAJ Foundation kümmert sich derzeit um 37.000 Beschäftigte der Textilindustrie – davon 80 Prozent Frauen. Bei der Begegnung wurde deutlich, dass man die Realität kennen und verstehen muss, wenn man über die Gründe der defizitären Gesundheitsversorgung, die hohe Arbeitsbelastung, fehlende Rechtsmittel und soziale Absicherungen reden möchte.

Ein weiterer Gesprächspartner war die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die im Auftrag des BMZ seit 2005 mit Regierungsbehörden, Unternehmerverbänden und Nichtregierungsorganisationen im Textil- und Bekleidungssektor von Bangladesch zusammenarbeitet. „Bisher konnten dadurch die Sozial- und Umweltstandards in rund 800 Fabriken verbessert werden“, erklärte Tobias Becker, Landesdirektor der GIZ in Bangladesch, gegenüber Dr. Bleyer. Die GIZ unterstützt unter anderem die Ausbildung von staatlichen Arbeitsinspektoren sowie die Klärung von industriellen Abwässern. Besonders wichtig ist die Ausbildung von jungen Menschen für das mittlere und höhere Management der Fabriken.

In einem Regionalvorhaben wird die GIZ künftig den Austausch von Erfahrungen und guten Beispielen im Textil- und Bekleidungssektor zwischen Bangladesch, Pakistan und Kambodscha fördern. Im Zusammenhang mit diesen Initiativen besprachen Magnus Schmid, Programmdirektor der GIZ, Tobias Becker und Bernhard Bleyer die Möglichkeiten einer Kooperation mit der OTH Amberg-Weiden.

Präsident Prof. Dr. Erich Bauer sieht hier ein wichtiges Zukunftsfeld der OTH Amberg-Weiden: „In den vergangenen Jahren haben wir im Rahmen des ‚Bündnisses für Ethik und Nachhaltigkeit‘ unsere Aktivitäten Schritt für Schritt intensiviert. Koordiniert vom Institut für Nachhaltigkeit in Technik und Wirtschaft sind wir mittlerweile in der Lage, unterschiedliche Lehr- und Forschungsprojekte anzugehen. So ist das Themenfeld ‚Nachhaltigkeit im Textilhandel‘ im Forschungscluster des OTH-Verbunds ‚Ethik, Technologiefolgenforschung und Nachhaltige Unternehmensführung‘ festgelegt.“

 

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