Kaminkehrermeister absolvieren ersten Lehrgang im KoKWK
Kooperation im Handwerk: Mit den Zielen, den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Handwerk zu fördern und neue Wege im Bereich Energieeffizienz gemeinsam zu beschreiten, haben die OTH Amberg-Weiden und das Aus- und Fortbildungszentrum im Kaminkehrerhandwerk in Mühlbach im Juli 2019 eine Kooperation geschlossen. Der erste Meilenstein auf diesem Weg wurden im Herbst überschritten – 28 angehende Kaminkehrermeister absolvierten einen eintägigen, technischen Lehrgang im Bereich der Kraft-Wärme-Kopplung am Kompetenzzentrum für Kraft-Wärme-Kopplung (KoKWK) an der OTH Amberg-Weiden Standort Amberg.
Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch und Kaminkehrermeister M.Eng. Michael Hebauer vom KoKWK bereiteten theorie- und praxisorientierte Lehreinheiten für die Abnahme und Prüfung von Blockheizkraftwerken für die Teilnehmenden vor. „Ein zukunftsweisender Schritt“, sagte Michael Hebauer, der beide Seiten, den Wissenschaftler und den Kaminkehrermeister in seinem Werdegang vereint. Das KaminkehrerInnenhandwerk währt eine Jahrhunderte alte Tradition die sich im stetigen Wandel befindet. „Kaum ein anderer Beruf behält eine Berufsbezeichnung über die Jahrhunderte“, so Obermeister Peter Wilhelm. „Das heißt aber nicht, dass wir altertümlich sind“, ergänzte Wilhelm im Nachgang. Kontinuierliche Veränderungen begleiten diesen Beruf. Dem traditionellen Schornsteinfegen seit dem 18. Jahrhundert folgte um die Jahrtausendwende die Energieberatung für Wohngebäude, Handwerksbetriebe und Industrie, bis hin zur heutigen Emissionsmessung an modernen Blockheizkraftwerken.
Für das anstehende Jahr 2020 plant Michael Hebauer die erste Exkursion nach Mühlbach für die Studierenden aus dem Bereich Maschinenbau und Umwelttechnik. Die neuen Leitprüfstände des Aus- und Fortbildungszentrums in Mühlbach sind auf dem neuesten Stand der Technik. Die Studierenden haben somit die Möglichkeit spezielle Theorie aus ihrem Studiengang praktisch anzuwenden. Der Leiter des KoKWK Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch betont: „Parallelstrukturen aufbauen ist aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht falsch, unsere Gespräche, der Austausch und diese Kooperation bringen die Energiewende konstruktiv voran.“