Kulturpreis Bayern für Absolvent Simon Wiesner
„Stahl 1.2709“ klingt in den Ohren der meisten wahrscheinlich erst einmal abschreckend. Für Simon Wiesner, Absolvent des Masterstudiengangs „Applied Research in Engineering Sciences“ mit Schwerpunkt Werkstofftechnik an der OTH Amberg-Weiden, verbirgt sich hinter dem Werkstoff jedoch eine ganze Welt an Möglichkeiten. Die hat er für seine Abschlussarbeit ausgelotet und dafür jetzt den Kulturpreis Bayern in der Sparte Wissenschaft erhalten.
„Es ist richtig und wichtig, dass wir beim Kulturpreis Bayern in der Sparte Wissenschaft junge Talente aus unseren Hochschulen für ihre Ideen und ihren Mut auszeichnen“, sagte Bayerns Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume im Rahmen der Preisverleihung. „Die Preisträger beleben mit ihrem Zukunfts-Spirit unseren Wissenschaftsstandort. Hier zeigt sich: Unsere Hochschulen sind echte Talent- und Innovationsschmieden.“
Neben Wiesner von der OTH Amberg-Weiden erhielten 32 weitere Absolventinnen und Absolventen bayerischer Hochschulen den Kulturpreis in der Kategorie Wissenschaft. In der Sparte Kunst können sich mehrere bayerische Kulturschaffende über den Preis freuen. Er wurde in diesem Jahr zum 20. Mal von der Bayernwerk AG in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kultur verliehen. Alle Preisträgerinnen und Preisträger erhielten 3.000 Euro und eine Bronzestatue des Schwandorfer Bildhauers Peter Mayer.
Innovative Erkenntnisse aus der Werkstofftechnik
„Innovation, Technologie und Wissenschaft sind die Fundamente, um Realitäten zu verändern oder neue zu schaffen - das gilt nicht nur für die Energiewirtschaft, sondern für alle Lebensbereiche. Die Wissenschaft zeigt uns, was nötig und was möglich ist“, erläutert Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG, die Motivation des Unternehmens, den Preis auszuloben. „Unsere diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger aus der Hochschullandschaft gehen wichtigen gesellschaftlichen Fragen auf den Grund und geben mit ihren Arbeiten wertvolle Impulse für die Realität von heute und morgen.“ So auch Simon Wiesner.
In seiner Masterarbeit untersuchte er den metallischen Werkstoff „Stahl 1.2709“. Im Mittelpunkt stand dabei die Gefügeausbildung, also die Frage, wie sich der Stahl unter bestimmten Bedingungen verändert. Dabei fand er heraus, wie der Werkstoff optimal behandelt werden muss, um bestimmte Eigenschaften wie Härte und Zähigkeit zu erreichen. Er zeigte aber auch, unter welchen Bedingungen der Stahl seine Eigenschaften verliert und das Material versagt. Damit hat er einen wertvollen Grundstein für Innovationen und eine effizientere Nutzung des Stahls mit dem etwas sperrigen Namen „1.2709“ gelegt und sich den Kulturpreis Bayern redlich verdient.