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Leseprojekt gegen Rechtsextremismus ist mehr als nur Lesen: Plakataktion und Filmvorführung „Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“

Carolin Wagner hält Plakat in der Hand
Leseerfahrungen der SchülerInnen wurden auf Plakate festgehalten

Die Auseinandersetzung mit Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechten Ideologien ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe insbesondere für Bildungseinrichtungen. In einem gemeinschaftlichen Leseprojekt gegen Rechtsextremismus beschäftigen sich die OTH Amberg-Weiden und das Max-Reger-Gymnasium (MRG) in Amberg seit einigen Monaten mit der Frage, wie junge Menschen gegenüber rassistisch motivierter Hetze sensibilisiert werden können.

Carolin Wagner hält Plakat in der Hand
Leseerfahrungen der SchülerInnen wurden auf Plakate festgehalten

Im Zentrum dieses Leseprojekts steht das Buch „Ein deutsches Mädchen“ von Heidi Benneckenstein. Die Autorin erzählt darin von ihrer Kindheit und Jugend in einer Neonazi-Familie und wie sie später den Ausstieg aus der rechten Szene schafft. Als Schullektüre befassten sich im Sommer alle 10. Klassen des MRG mit diesem Buch und hielten ihre Gedanken in Lesetagebüchern oder auf Arbeitsblättern fest. Einige Zitate hieraus schmücken nun die Türen und Flure der Hochschule und des MRG und sind auch in Cafés und städtischen Einrichtungen zu finden.

Plakataktion

„Was ist das überhaupt, reines Blut?“ ist auf einem Plakat zu lesen und auf einem anderen ein Gedicht über die Gefahr, die vom Nationalsozialismus ausgeht. „Wir wollen mit dieser Aktion die Reflexion über rechte Ideologien und deren rassistischem Gedankengut anregen und zwar nicht nur unter der Schüler- und Studierendenschaft, sondern auch unter den Mitarbeitern unserer Bildungseinrichtungen und in der Stadtgesellschaft insgesamt. Dieses Thema betrifft alle Bürgerinnen und Bürger, denn unsere humanistischen und demokratischen Werte sind nicht vom Himmel gefallen, sondern müssen immer wieder auch verteidigt werden“, so Dr. Carolin Wagner, Leiterin des Studien- und Career Service an der OTH Amberg-Weiden, die das Projekt betreut.

Filmvorführung und Diskussion mit Produzenten Peter Ohlendorf und Thomas Witzgall

Nach der Plakataktion steht auch schon die nächste Veranstaltung zu dem Leseprojekt in den Startlöchern: Im Rahmen des Studierendenkinos Cinerama zeigt die OTH Amberg-Weiden am 15. Oktober am Campus in Amberg den Film ‚Blut muss fließen – Undercover unter Nazis‘. Im Anschluss kann mit dem Produzenten Peter Ohlendorf und mit Thomas Witzgall von Endstation Rechts Bayern über die Neonazi-Szene und Rechtsrockszene diskutiert werden.

Beginn ist 19.30 Uhr im Siemens Innovatorium, der Eintritt ist frei!

Über das Leseprojekt

Das Leseprojekt gegen Rechtsextremismus findet im Rahmen der Initiative „Eine Uni – ein Buch“ statt und wird vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und der Klaus Tschira Stiftung in Kooperation mit dem ZEIT-Verlag gefördert. Die OTH Amberg-Weiden zählt deutschlandweit zu den 12 Siegerhochschulen in diesem Wettbewerb für 2018. Infos unter: www.oth-aw.de/uni-buch (Link entfernt)

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