Zum Hauptinhalt springen

Medical Valley

Labor

Das Silicon Valley bei San Francisco gibt den Takt in der IT-Welt an. Nach diesem Vorbild macht sich das Medical Valley in der östlichen Oberpfalz bereit, Vorreiter in der Medizintechnik zu werden. Eine treibende Kraft ist dabei die OTH Amberg-Weiden – sie bereitet Studierende auf die Medizinwelt von morgen vor.

Labor

Ich stehe in Socken auf einer weißen Plane. Hinter mir, rechts, links und über mir ebenfalls alles weiß. Nur vor mir nicht. Dort steht ein großer Bildschirm, der ein computeranimiertes Männchen zeigt. Ich hebe meine rechte Hand und winke. Das Männchen erwidert den Gruß. Dann gehe ich zwei Schritte seitwärts. Wieder folgt das Männchen meinen Bewegungen. Ich beginne auf und ab zu marschieren. Das Männlein macht fröhlich mit. Es macht Spaß, trotzdem wende ich mich irgendwann dem Wissenschaftler zu, der unterhalb des Bildschirms hinter einem Computer sitzt und mich amüsiert beobachtet.

„Wie funktioniert das?“, frage ich ihn. Er deutet auf die Ecken in dem Raum aus weißer Plane, in dem ich stehe.

„Dort sind Kameras“, erklärt er mir. „Sie zeichnen deine Bewegungen auf und das Computerprogramm errechnet daraus das Modell von dir.“

Ich schaue mir die kleinen schwarzen Linsen an, die mich aus allen Richtungen beobachten. „Okay, und wozu ist das gut?“

Die Antwort, die darauf folgt ist kompliziert. Wenn ich es richtig verstanden habe, wird mein Gang damit analysiert. Die computeranimierte Nachbildung von mir verrät den Wissenschaftlern, ob ich gesund gehe oder beim Laufen Probleme habe. Ich bin beeindruckt.

Das Silicon Valley der Medizin

Der weiße Planenraum, in dem ich auf Socken herumalbere, ist nur eines von vielen Laboren an der Hochschule. Es gibt noch unzählige andere, dich sich jeweils anderen medizinischen Bereichen widmen. Die OTH Amberg-Weiden hat Ambitionen auf diesem Gebiet. Mit einem Augenzwinkern wird die Gegend schon als Medical Valley bezeichnet. Eine Anspielung auf das Silicon Valley bei San Francisco. Dort sitzen die Giganten der Software- und Internetbranche. Facebook, Google und Co. Die nördliche Oberpfalz wird immer mehr zum medizinischen Pendant. Mit Siemens Healthineers sitzt hier beispielsweise ein Weltkonzern der Gesundheitsbranche. Das solche Unternehmen Interesse daran haben, Arbeitnehmer einzustellen, die sich auf dem Gebiet Gesundheit auch auskennen, versteht sich da von selbst. Mit der OTH Amberg-Weiden haben sie einen guten Partner in der Region gefunden.

Der Triebmotor Hochschule

Seit knapp zehn Jahren bildet die Hochschule Student*innen in Bereich Medizintechnik aus. So erfolgreich, dass seitdem weitere Studiengänge zu diesem Thema eröffnet wurden: Digital Healthcare Management und Physician Assistance.

Diese neuen Studiengänge sind nachgefragt von Wirtschaft und Wissenschaft. Sie verbinden das Gesundheitswesen mit Digitalisierung.

Der Dekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften Prof. Dr. Clemens Bulitta erklärt: „Die rasante technologische Entwicklung, vor allem die Digitalisierung, verändert unsere Lebens- und Arbeitswelt grundlegend. Deshalb entwickeln wir neue Angebote und überarbeiten unsere Studiengänge. Studierende können sich in ‚Physician Assistance – Arztassistenz‘ oder ‚Digital Healthcare Management‘ für innovative Aufgabengebiete in der Gesundheitswirtschaft qualifizieren oder in den bestehenden Bachelorangeboten neue Vertiefungsrichtungen wählen, die nicht nur genau zu ihren Vorlieben und Karriereplänen, sondern vor allem zum Bedarf am Arbeitsmarkt passen.“[1]

Der Bedarf für eine boomende Branche

Und dieser Arbeitsmarkt wächst. Vor allem für den internationalen Markt werden in der Gesundheitswirtschaft immer höhere Umsatzzahlen vorhergesagt. Die Branche boomt. Sie ist Spitzenreiter bei der Entwicklung neuer Produkte. Knapp zehn Prozent investieren Unternehmen in die Forschung. Dafür braucht es kluge Köpfe, die an der OTH Amberg-Weiden in verschiedenen Studiengängen ausgebildet werden.

 


[1]https://www.oth-aw.de/informieren-und-entdecken/aktuelles/pressemeldungen/news/201907105667-fakultaet-wirtschaftsingenieurwesen-macht-studienangebot-fit-fuer-die-zukunft/

Zurück