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OTH Amberg-Weiden und MR:comp – Neue Prüfmethode für MR-sichere aktive Implantate

Die beteiligten Projektingenieure der OTH Amberg-Weiden, Johannes Turnwald und Michael Gubitz erläutern den Versuchsaufbau im Labor der OTH in Weiden

Nach zweijähriger Projektlaufzeit endete nun ein erfolgreiches Gemeinschaftsprojekt der OTH Amberg-Weiden und der Gelsenkirchener Firma MR:comp GmbH. Ziel des Projekts war die Entwicklung einer Prüfmethode für MR-sichere Verfahren bei aktiven Implantaten.

 

Durch das neu entwickelte Prüfverfahren ist es für Hersteller zukünftig einfacher und kostengünstiger möglich, ihre Produkte auf MR-Sicherheit zu testen und kennzeichnen zu lassen. Zudem erfüllt das Verfahren bereits heute die Anforderungen, welche die aktualisierte ISO/TS 10974 ab 2022 vorschreibt. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des „Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM)“ mit insgesamt rund 340.000 €.

Die beteiligten Projektingenieure der OTH Amberg-Weiden, Johannes Turnwald und Michael Gubitz erläutern den Versuchsaufbau im Labor der OTH in Weiden

War eine MRT-Untersuchung für Träger aktiver Implantate früher noch gänzlich ausgeschlossen, sind seit 2012 in der ISO/TS 10974 bedingt MR-sichere Implantate beschrieben. Um diese Kennzeichnung zu erhalten, müssen Produkte einige Tests durchlaufen. So werden unerwünschte Wechselwirkungen mit dem hochfrequenten Feld des Tomographens verhindert. Bei aktiven Implantaten (also solchen mit eigener Energiequelle, wie zum Beispiel Herzschrittmacher), betreffen diese Wechselwirkungen nicht nur das Gerät an sich, sondern insbesondere auch die verbauten Elektroden, da auch diese durch Erwärmung auf das hochfrequente Feld reagieren. Um mögliche Gefahren für Patienten abzuwenden muss dies im Vorfeld genauestens untersucht werden.

Angewandte Forschung in enger Kooperation

Das neue Testverfahren entwickelte die OTH Amberg-Weiden in enger Zusammenarbeit mit der MR:comp GmbH. Das auf Prüf- und Forschungsdienstleistungen spezialisierte Unternehmen wird das Verfahren alsbald auch in der Praxis einsetzen. Auch Kapazitäten des machbar Innovationslabors am Weidener Campus kamen dabei zum Einsatz. „Dieses Projekt ist ein weiteres gelungenes Beispiel von angewandter Forschung und Transfer aus der Hochschule in die Praxis und dies in enger Kooperation mit Unternehmen – dieses Zusammenwirken zeichnet uns als Technische Hochschule mit Fokus auf Praxisbezug aus,“ ergänzt die Präsidentin der OTH Amberg-Weiden, Prof. Dr. Andrea Klug, zum erfolgreichen Projektabschluss.

v.l.n.r. Die Projektbeteiligten der OTH Amberg-Weiden Prof. Dr. Ralf Ringler, Johannes Turnwald und Michael Gubitz, sowie Finya Ketelsen und Dr. Jakob Kreutner von der MR:comp GmbH
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