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MRT bei aktiven Implantaten: Forschungsteam der OTH-Amberg Weiden entwickelt Testverfahren

Laboringenieurin Larissa Blümlein und Professor Ralf Ringler arbeiten an der Entwicklung der neuen Testmethode.
Laboringenieurin M. Sc. Larissa Blümlein und Prof. Dr. Ralf Ringler, beide OTH Amberg-Weiden, arbeiten an der Entwicklung der neuen Testmethode.

2022 steigen die Standards für MR-sichere aktive Implantate. Hersteller, unter anderem von Herzschrittmachern oder Insulinpumpen, müssen höhere Anforderungen einhalten, um die Gesundheit des Implantat-Trägers bei einer Magnetresonanztomografie (MRT) sicherzustellen. Eine neue, noch theoretische Testmethode wird gewährleisten, dass die Geräte für eine Untersuchung geeignet sind. Die OTH Amberg-Weiden arbeitet an der praktischen Umsetzung dieser Methode.

Laboringenieurin Larissa Blümlein und Professor Ralf Ringler arbeiten an der Entwicklung der neuen Testmethode.
Laboringenieurin M. Sc. Larissa Blümlein und Prof. Dr. Ralf Ringler, beide OTH Amberg-Weiden, arbeiten an der Entwicklung der neuen Testmethode.

Das Forschungsteam aus der Medizintechnik beschäftigt sich insbesondere mit der Erwärmung von aktiven implantierbaren Medizingeräten. Wer einmal einen Löffel in die Mikrowelle gelegt hat, kennt den Effekt. Das Metall schlägt Funken, die Temperatur steigt. Ähnlich bei aktiven Implantaten bzw. den Elektroden der Implantate im MRT: Die Metallteile können sich unter den hochfrequenten Wellen erhitzen und den Patienten verletzen, in seltenen Fällen sind Verbrennungen dritten Grades möglich. Nur MR-sichere Implantate erlauben risikofreie Untersuchungen.

Seit 2011 gibt es aktive Implantate, die als bedingt MR-sicher eingestuft werden und MRT-Untersuchungen erlauben. Um diese Kennzeichnung zu erhalten, durchlaufen die Implantate eine Reihe von Tests, die internationale Standardisierungsorganisationen wie die International Organization for Standardization (ISO) festlegen. Die ISO-Norm, die sich mit der Wechselwirkung von Implantat und MRT beschäftigt, soll bis 2022 aktualisiert werden. Das betrifft auch die Vorgaben für die durch Hochfrequenz erzeugte Erwärmung.

Die neuen Standards beschreiben bereits eine Prüfmethode, die es erlaubt, Temperaturerhöhung, insbesondere der Elektroden, automatisiert und direkt zu bestimmen. Allerdings nur in der Theorie – Lösungen für die Praxis wird das Team an der OTH Amberg-Weiden entwickeln. Damit sollen Hersteller ihre Produkte auf MR-Sicherheit testen können, bei möglichst geringem Zeit- und Kostenaufwand.

Das Projekt „Prüfmethodenentwicklung zur Untersuchung von HF induzierter Erwärmung bei aktiven implantierbaren Medizinprodukten“ ist auf zwei Jahre bis 2020 ausgelegt. Bei dem Vorhaben arbeiten die Hochschule und das Gelsenkirchener Unternehmen MR:comp zusammen. Das Forschungsteam leiten Prof. Dr. Ralf Ringler aus dem Fachbereich Medizintechnik der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen und MR:comp-Geschäftsführer Gregor Schaefers. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Projekt im Rahmen des Programms „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM), Projektform: Kooperationsprojekte“ mit 168.000 €.

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