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Neues Forschungsprojekt AccessBayKH untersucht Barrierefreiheit an bayerischen Allgemeinkrankenhäusern

Barrierefreiheit im Krankenhaus bedeutet nicht nur ein stufenloser Eingang und Aufzüge, sondern sie hat mehrere Dimensionen. So bezieht sich Barrierefreiheit unter anderem auch auf den Patientendialog, schließt Orientierungshilfen für Sehbehinderte und Hörgeschädigte ein und bietet Unterstützung für Patienten mit kognitiven Einschränkungen und Demenz. Doch wie barrierefrei sind die bayerischen Allgemeinkrankenhäuser wirklich? Antworten soll ein neues Forschungsprojekt des Instituts für Medizintechnik an der OTH Amberg-Weiden geben.

Bislang stand umfassende Barrierefreiheit außerhalb der Minimalanforderungen zur Umsetzung gesetzlicher Vorgaben nicht im Fokus. Die demographischen Entwicklungen und der deutliche Kapazitätsabbau von stationären Patientenbetten bei in der gleichen Zeit gestiegenen Zahlen der Behandlungsfälle führen allerdings zu einer Leistungsverdichtung und neuen Anforderungen der sich verändernden Patientenklientel. Vor diesem Hintergrund ist die Barrierefreiheit als strategisches Instrument für Qualitätsverbesserungen und Effizienzsteigerungen sinnvoll.

„Eine systematische Untersuchung zur Umsetzung der Barrierefreiheit und den dadurch nutzbaren Potentialen in Krankenhäusern ist derzeit nach unserem Kenntnisstand nicht verfügbar. Oft ist Barrierefreiheit nur in Segmenten als einzelne Einschränkung fokussiert, zum Beispiel körperliche Beeinträchtigungen, kognitive Einschränkungen und Demenz oder Sehbeeinträchtigungen und betrachtet nicht die Aspekte der Versorgungsqualität und der Prozesseffizienz im Allgemeinen“, erklärt Prof. Dr. med. Clemens Bulitta, Leiter Institut für Medizintechnik, den aktuellen Wissensstand. „In einer interdisziplinären Untersuchung wollen wir die Bedarfe von Patienten, Mitarbeitern etc. erfassen, darstellen und eventuelle Handlungsfelder benennen.“

Das Forschungsvorhaben ist in drei Arbeitsphasen unterteilt. Im Zentrum der ersten Phase stehen eine umfassende Recherche und Analyse. Fragen, wie welche Patienten Barrieren im Krankenhaus erleben und inwieweit MitarbeiterInnen von Barrieren betroffen sind, soll die Analyse beantworten und den Begriff der Barrierefreiheit für den Bereich der Krankenhäuser konkretisieren und präzise definieren. Diese Definition bildet die Grundlage für die vorzunehmende Bestandsaufnahme, die in der zweiten Phase erfolgt. Hier werden in einer Vollerhebung alle Kliniken zu ihrem Verständnis von Barrierefreiheit und zum Stand der Umsetzung befragt. In der Bilanzierung, der dritten Phase, werden die Gesamtergebnisse aus den zwei empirischen Phasen ausgewertet und in einem Abschlussbericht mit ersten Handlungsempfehlungen zur Etablierung von Barrierefreiheit in Krankenhäusern zusammengeführt.

Das Forschungsvorhaben mit einer Laufzeit bis November 2021 wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit rund 163.000 Euro gefördert.

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