Neues Medical Valley Center Weiden startet – Netzwerk in der Metropolregion wächst weiter
Mit der Gründung des neuen Medical Valley Center an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Amberg-Weiden am Campus in Weiden baut der Spitzencluster Medical Valley seine Präsenz auch in den östlichen Ausläufern der Europäischen Metropolregion Nürnberg aus. Die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum soll dort den inhaltlichen Schwerpunkt bilden. Diese bringt einerseits enorme Herausforderungen, andererseits auch große Chancen mit sich. Wirtschaft, Wissenschaft und Politik setzen hierbei einen Fokus auf die Digitalisierung und wollen gemeinsam die Region als Kompetenzzentrum für Gesundheit im ländlichen Raum etablieren.
Mit dem Medical Valley Center Weiden kommt in der nördlichen Oberpfalz ein weiterer Knotenpunkt zu dem Medical Valley Netzwerk hinzu. „Ein wichtiger Schritt, um das Zukunftsthema Ländliche Gesundheitsversorgung im Medical Valley künftig adäquat zu bearbeiten“, meint der Vorsitzende des Vorstands des Medical Valley EMN e. V. Prof. Dr.-Ing. Erich R. Reinhardt vor dem Hintergrund des inhaltlichen Schwerpunktes des neuen Zentrums am Campus Weiden.
Virtuelles „Kompetenzzentrums für Gesundheit im ländlichen Raum“
„Konkret wird es darum gehen, neue Technologien und Versorgungsmodelle zu entwickeln, die sich am tatsächlichen Bedarf orientieren und unmittelbar in die Gesundheitswirtschaft und -versorgung überführt werden sollen“, erläutert Prof. Dr. med. Clemens Bulitta, Leiter des Instituts für Medizintechnik an der OTH Amberg-Weiden. „Im Fokus steht die Vernetzung aller relevanten Akteure vor Ort.“ Der Dekan der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen, an der die Einrichtung aufgehängt ist, setzt darauf, dass unter dem Dach eines virtuellen „Kompetenzzentrums für Gesundheit im ländlichen Raum“ alle Akteure – Wissenschaft, Politik, Versorgung und Wirtschaft – gemeinsam an Lösungen aus der Region für die Region arbeiten werden.
Think Tank für Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum
Aus dem Weidener Medical Valley Center heraus werden mit dem Schwerpunkt „(Digital) Rural Healthcare“ Entwicklungsprojekte angestoßen, unternehmerische Aktivitäten stimuliert und Akzente in der Weiterbildung gesetzt werden. Prof. Dr. Steffen Hamm, Professor für Gesundheitswirtschaft an der OTH Amberg-Weiden und Leiter der Gesundheitsregionplus Nordoberpfalz, ist überzeugt, dass konkrete Erfolge dabei helfen werden, sich als Think Tank für das Thema der ländlichen Gesundheitsversorgung zu etablieren: „Mit den nun geschaffenen Rahmenbedingungen wollen wir eine Modellregion innovativer ländlicher Gesundheitsversorgung schaffen. Wichtig ist, dass unmittelbar beim Bürger und Patienten eine Wirkung erzielt wird. Mit der Verortung am Gesundheits- und Medizintechnikcampus der OTH Amberg-Weiden stehen uns dafür eine hervorragende Ausstattung und auch die besten Köpfe zu Verfügung.“
Einer davon ist Prof. Dr. med. Stefan Sesselmann, der schon seit Jahren im Medical Valley EMN e. V. die Gruppe für Implantate, Transplantate und Knochenersatzmaterialien verantwortet. In solchen Gruppen tauschen sich die Akteure aus der gesamten Metropolregion zu bestimmten Themen aus, um voneinander zu lernen und Kompetenzen komplementär zu ergänzen.
Prof. Dr. Andrea Klug, die Präsidentin der OTH Amberg-Weiden, freut sich über das Vertrauen der Partner: „Dieses neue Zentrum ist auch eine Anerkennung für die großen Anstrengungen und die positiven Impulse, die wir mit Unterstützung der Politik über die Nordbayerninitiative seit Jahren in Forschung und Lehre auf dem Gesundheitssektor erbringen, und eine konsequente Weiterentwicklung unseres Gesundheits- und Medizintechnikcampus Oberpfalz. Dieser soll auch in Zukunft mit neuen Studienangeboten ausgebaut werden und in Forschung und Lehre nationale und internationale Strahlkraft entwickeln“. Neben dem neuen Medical Valley Center Weiden leisten dazu unter anderem die erfolgreiche Kooperation mit den Kliniken Nordoberpfalz AG und ein ebenfalls bereits in den Startlöchern stehendes Digital Health Labor wichtige Beiträge.