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Offene Tore für Studierende ohne Abitur

Offenes Tor

Im Laufe der Jahre wird immer wieder die gleiche Kritik an Hochschulen laut: ein Studium stehe zu wenigen Menschen offen. Nur Akademikerkinder mit Abitur hätten die Chance auf einen höheren Bildungsabschluss. Das stimmt nicht. Hochschulen öffnen sich zunehmend.

Offenes Tor

Zahl der Studierenden ohne Abitur steigt

Immer mehr Menschen mit den verschiedensten Lebenswegen finden ihren Weg an deutsche Hochschulen. Verschiedene Zeitungen und Medien berichten immer häufiger von Studierenden ohne Abitur und sorgen mit ihren Berichten für eine noch breitere Bekanntheit und einem weiteren Aufschwung für diesen positiven Trend.

Die Süddeutsche Zeitung schrieb Ende März 2022 beispielsweise: „Derzeit verfügen etwa 66 000 Studentinnen und Studenten nicht über die Hochschul- oder Fachhochschulreife … Das sind demnach 2060 mehr als im Vorjahr.“[1] Auch Tag24 berichtet über steigende Zahlen und erklärt außerdem: „Die Zahl der Studierenden ohne Abi habe sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Diese Erstsemester seien im Schnitt 30 Jahre alt - und somit zehn Jahre älter als Erstsemester-Studentinnen und -Studenten mit Abitur.“[2]

Berufserfahrung ermöglicht Hochschulzugang

Dass Studierende, die auf anderen Wegen als mit einem Gymnasialabschluss an die Hochschulen kommen, älter sind, ergibt sich aus den anderen Zugangsmöglichkeiten. Denn sie ermöglichen sich ihr Studium nach einem Meisterbrief, einer Ausbildung an einer Fachakademie oder beruflichen Fortbildungsprüfung oder mit dreijähriger Berufserfahrung. Die OTH Amberg-Weiden erklärt diese alternativen Zugangsmethoden ohne Abitur ausführlich und schnell verständlich.

Die OTH freut sich auch Studenten und Studentinnen aus der beruflichen Praxis in den verschiedenen Studiengängen begrüßen zu dürfen. Sie haben häufig einen anderen, erfahreneren Blickwinkel auf Themen in den Vorlesungen und Praktika. In manchen Bereichen haben sie ihren Kommilitonen und Kommilitoninnen mit Abitur dann schon einiges voraus.

Hochschulen helfen fachliche Lücken zu schließen

In Bezug auf manch anderes sind sie jedoch im Nachteil. Ihre Schulzeit liegt in der Regel länger zurück und sie haben größere Lücken in Mathe, Physik oder anderen Fächern, als frischgebackene Abiturienten und Abiturientinnen. Sie müssen vor dem Studium mehr Zeit investieren, um sich auf das fachliche Niveau für das erste Semester zu bringen. Das ist jedoch keine Hürde. Viele Hochschulen bieten vor Semesterstart Vorbereitungskurse an, um genau diese Defizite auszugleichen. Die OTH hat extra dafür Programme im Angebot: zum Beispiel Mathe-Brückenkurse oder auch das speziell an berufsbegleitende Studierende gerichtete  BeVorStudium.

Viele Wege um Studium ohne Abitur zu finanzieren

Neben fachlichen Themen ist häufig die Finanzierung eine der größten Herausforderungen für Studierende ohne Abitur. Da sie im Durchschnitt älter sind als andere Studierende, bekommen sie in vielen Fällen kein BAföG. Für diese Studienfinanzierung dürfen Bachelorstudenten und -studentinnen nicht älter als 29 sein. Beim Master nicht älter als 34. Doch hier wurde in § 10 Absatz 3 BAföG eine Ausnahme geschaffen, um ein Studium ohne Abitur zu ermöglichen: die Altersgrenze für berufliche Qualifizierte entfällt.

Außerdem gibt es noch andere Finanzierungshilfen, etwa das Aufstiegsstipendium, das Weiterbildungsstipendium oder das Förderprogramm „Dritter Weg“. Auch ein berufsbegleitendes Studium ist eine gute Möglichkeit um finanzielle Unabhängigkeit und den Traum vom Hochschulabschluss unter einen Hut zu bringen. So hat die OTH unter Federführung von OTH Professional eine ganze Reihe berufsbegleitenden Studienangeboten im Bereich Management, BWL, Medizin, Digitalisierung und Recht entwickelt. Bei OTH Professional sind auch verschiedene Möglichkeiten zur Finanzierung von Weiterbildung aufgelistet. Darüber hinaus fasst das Deutsche Studentenwerk Informationen zur Studienfinanzierung ohne Abitur übersichtlich zusammen.

Zeitungen machen gute Beispiele bekannt

Damit wird ein Hochschulstudium für immer mehr Menschen möglich und in den Zeitungen häufen sich Berichte über Erfolge von „nicht-typischen“ Studierenden. Beispielsweise, wenn das Sonntagsblatt über eine Kampagne gegen die Diskriminierung von Nicht-Akademikerkindern berichtet[3] oder der Spiegel einen Juristen porträtiert, der erst nach seiner Fachausbildung und ohne Abitur sein Jurastudium begann[4]. Hoffentlich nehmen sich noch viele Menschen an diesen Geschichten ein Vorbild und wagen den Schritt eines Hochschulstudiums ohne Abitur.

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