Running Snail Racing Team: 20 Jahre Teamgeist, Innovation und Rennsportbegeisterung
„Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich mehr als einen Rennwagen baue, dann hätte ich ihn für verrückt erklärt“, soll Enzo Ferrari einst gesagt haben. Bei der Enthüllung des neuen Rennwagens des Running Snail Racing Teams der OTH Amberg-Weiden am 6. Juni in Amberg zitierte der Projektbetreuer Prof. Dr. Horst Rönnebeck den berühmten Autobauer. Auch auf ihn trifft der Satz zu. Es ist mittlerweile 20 Jahre her, dass er Running Snail an die Hochschule brachte. Nun stellt sein Team aus Studierenden den 19. Rennwagen vor.
Innovativer, hochmodernen Elektroflitzer
Was vor zwanzig Jahren noch ein zusammengebastelter Wagen mit Verbrennermotor war, ist inzwischen ein hochmoderner Elektroflitzer, der immer wieder Innovationen in die Motorsport-Branche bringt. So haben die Studierenden für den Rennwagen Fahrwerk, Getriebe, Karbonfelgen und Dämpfer selbst komplett neu- beziehungsweise weiterentwickelt. Damit ist der Rennwagen optimal auf Leichtigkeit, Tempo und Aerodynamik getrimmt. Das Resultat kann sich sehen lassen: Der neue Rennwagen wiegt 185 Kilogramm, beschleunigt in 2,5 Sekunden von null auf hundert und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 131 km/h. Damit sind die Studierenden hervorragend gerüstet für die Rennen, die im Sommer anstehen. Bereits in den vergangenen Jahren konnte das Team der OTH Amberg-Weiden weltweit Spitzenrange einfahren.
Botschafter für die OTH Amberg-Weiden
„Running Snail, das ist in diesen 20 Jahren im wahrsten Sinne des Wortes zu einer in die Welt getragenen, oder besser gesagt gefahrenen Botschaft für Kompetenz, Leistung und Innovationskraft unserer Hochschule geworden“, erklärte Vizepräsidentin Prof. Dr. Christiane Hellbach deshalb bei der Enthüllung des Rennwagens. Auch Prof. Dr. Tobias Skubacz zeigt sich begeistert von dem Projekt und der Leistung der Studierenden. Der Professor für Digitale Produktentwicklung und Konstruktion übernimmt ab dem Wintersemester die Betreuung des Running Snail Racing Teams von Prof. Dr. Rönnebeck, der nach dem Wintersemester 25/26 in den Ruhestand geht und bis dahin noch als Mentor für das Projekt und seinen Nachfolger zur Verfügung steht.
20 Jahre Teamgeist und Leidenschaft
Prof. Dr. Skubacz war 2004 Student an der OTH Amberg-Weiden, als das erste Rennauto der Hochschule gebaut wurde und an den Start ging. Jetzt, zwanzig Jahre später, schließt sich der Kreis. Zwar haben sich Technik und Professionalität seitdem enorm weiterentwickelt, doch der Kern von Running Snail ist für ihn derselbe geblieben: „Es ist immer noch ein gemeinsames Projekt, an dem die Studierenden fachlich wachsen können.“ Außerdem sei die Begeisterung, Leidenschaft und der Teamgeist der Studierenden heute noch genauso groß wie damals. Auch das sei ein wichtiger Faktor, der zur Erfolgsgeschichte des Projekts an der Hochschule beitrage. Und eine Fassette des Projekts, die sich in den letzten Jahren sogar noch ausgeweitet hat. Denn was vor zwanzig Jahren noch hauptsächlich ein Projekt der Fakultät Maschinenbau und Umwelttechnik war, ist inzwischen zu einer Aufgabe geworden, die Studierenden aus allen Fachbereichen gemeinsam angehen. So arbeitet beispielsweise auch Prof. Dr. Thomas Nierhoff von der Fakultät Elektrotechnik, Medien und Informatik mit seinen Studierenden an Lösungen für die Teilnahme an den fahrerlosen Disziplinen, in denen das Team mit ihrem Rennwagen ebenfalls antritt.
20 Jahre und 19 Rennwagen später – 18 Autos mehr, als er zu Beginn gedacht hatte – blickt auch Rönnebeck auf die Anfänge zurück und zieht eine Bilanz: „Jeder Tag war hier super, super spannend und ich kann ihnen Brief und Siegel geben, so wird es hier auch weitergehen.“ Die Voraussetzungen für weitere zwanzig erfolgreiche Jahre hat das Running Snail-Team mit der Enthüllung des neuen Rennwagens auf jeden Fall geschaffen.