Zum Hauptinhalt springen

Studierende brauen Bier: Bruckmüller wird neuer Innovativer LernOrt

Die Brauerei Bruckmüller wird neuer Innovativer LernOrt der OTH Amberg-Weiden und startet gemeinsames Brauprojekt mit den Studierenden zu Bioverfahrenstechnik
Die Brauerei Bruckmüller wird neuer Innovativer LernOrt der OTH Amberg-Weiden und startet gemeinsames Brauprojekt mit den Studierenden zu Bioverfahrenstechnik

Wie lassen sich theoretische Vorlesungsinhalte so vermitteln, dass sie den Studierenden nicht nur Spaß machen, sondern auch lange im Gedächtnis bleiben und von ihnen profitieren? Diese Frage stellte sich Prof. Dr. Christoph Lindenberger, der an der OTH Amberg-Weiden für die Lehrgebiete Bioverfahrenstechnik, Biotechnologie und Bioanalytik verantwortlich ist. Seine Antwort: Die Studierenden sollen Bier brauen. Dafür wird die Amberger Brauerei Bruckmüller zum neuen Innovativen LernOrt der OTH Amberg-Weiden.

Die Brauerei Bruckmüller wird neuer Innovativer LernOrt der OTH Amberg-Weiden und startet gemeinsames Brauprojekt mit den Studierenden zu Bioverfahrenstechnik
Die Brauerei Bruckmüller wird neuer Innovativer LernOrt der OTH Amberg-Weiden und startet gemeinsames Brauprojekt mit den Studierenden zu Bioverfahrenstechnik

„Das ist auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Kooperation, die aber auf den zweiten Blick absolut Sinn macht“, sagt Hochschulpräsident Prof. Dr. Clemens Bulitta bei der Vertragsunterzeichnung zwischen der OTH Amberg-Weiden und Bruckmüller. Dem stimmte auch Lindenberger zu.

Verfahrenstechnik am Beispiel des Bierbrauens

Das Bierbrauen sei ein umfassender Prozess, an dem sich die Grundlagen der mechanischen Verfahrenstechnik, der Thermodynamik und vor allem der Bioverfahrenstechnik sehr gut vermitteln lassen, also ideal für das Praktikum Bioverfahrenstechnik. „Besonders interessant ist, dass beim Bierbrauen zwei biotechnologische Verfahren ineinandergreifen“, erklärt der Professor. Zum einen bauen Enzyme die Stärke im Malz zu Zucker ab. Zum anderen dient der Zucker den Hefen als Energiequelle für die Gärung, bei der als Nebenprodukt Alkohol entsteht.

„Diese beiden Prozesse sind eingebettet in viele weitere Vorgänge wie Filtration, Sedimentation und Extraktion, die zu den grundlegenden Methoden der Verfahrenstechnik gehören“. Wer diese Verfahren versteht, kann sie auch auf andere Prozesse übertragen. Ein weiterer Vorteil: Die Studierenden können das Ergebnis ihres Versuchs am Ende selbst qualitativ beurteilen und ihr eigenes Bier probieren. Doch nicht nur die Studierenden profitieren.

Chance, Neues auszuprobieren

„Das Schöne an unseren Innovativen LernOrten ist ja gerade, dass beide Kooperationspartner gewinnen“, sagt Bulitta. „So profitiert auch die Brauerei Bruckmüller von der Zusammenarbeit.“ Denn die älteste Brauerei Ambergs hat dadurch die Möglichkeit, wie sie selbst sagt, „zu spielen und sich auszuprobieren“. Das gilt allein schon für die Größe der Brauanlage, mit der die Studierenden arbeiten. Denn die Mikroanlage ist viel kleiner als alles, womit der Betrieb bisher gearbeitet hat, und erlaubt Experimente. So kann Bruckmüller in der kleinen Brauanlage neue Biere testen, zum Beispiel alkoholfreie oder Craft-Biere.

Den Anfang macht die Kreation der Studierenden der OTH Amberg-Weiden. Wie diese ankommt, wollen sie bei einem internationalen Wettbewerb herausfinden. „Einmal im Jahr veranstaltet die Campusperle in Hamburg, eine Braugemeinschaft der TUHH, einen europaweiten Wettbewerb, bei dem Studierende mit ihren selbstgebrauten Bieren gegeneinander antreten“, berichtet Lindenberger. „Wir hoffen, dass wir es noch rechtzeitig schaffen, in diesem Jahr am Wettbewerb teilzunehmen - mit dem ersten Bier, das in der Anlage bei Bruckmüller gebraut wird“.

Zurück