Turbo für das E-Rezept – neuer Verein will Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben
Gute Nachrichten für das E-Rezept: Ein neu gegründeter Verein will der elektronischen Verordnung zum schnelleren Durchbruch verhelfen. Als „E-Rezept-Enthusiasten e.V.“ bündeln verschiedene Akteure aus der Gesundheitswirtschaft, die schon jetzt Vorreiter in der Digitalisierung sind, branchenübergreifend ihre Kräfte. Sie wollen über Potenziale und Mehrwerte der elektronischen Verordnung aufklären, ihre flächendeckende Einführung in Deutschland vorantreiben und dabei stets den Nutzen für die Versicherten in den Mittelpunkt der Kommunikation stellen. Wissenschaftlich begleitet wird die Testphase des E-Rezepts von Prof. Dr. Steffen Hamm von der OTH Amberg-Weiden.
Der Verein will mit gezielter Aufklärung und Förderung Arzt- und Zahnarztpraxen sowie Apotheken dafür gewinnen, verstärkt E-Rezepte einzusetzen. Somit wollen die E-Rezept-Enthusiasten dafür sorgen, dass die Testphase des E-Rezepts zeitnah erfolgreich beendet wird und die flächendeckende Einführung zügig starten kann. Um das Potenzial des E-Rezepts nutzen zu können, will der Verein möglichst viele ÄrztInnen, ZahnärztInnen und Apotheken motivieren, an der Testphase teilzunehmen. Je mehr Leistungserbringer sich beteiligen, desto höher ist der Erkenntnisgewinn für den flächendeckenden Rollout. „Ärzte und Apotheken nutzen unterschiedliche Software, die miteinander funktionieren muss. Darum wollen wir mithelfen, dass so viele Arzt- und Apothekensoftware-Paare wie möglich im Zusammenspiel erprobt werden können. Jede Kombination bringt ihre eigenen kleinen Stolpersteine mit sich, die es zu identifizieren gilt, um an den entsprechenden Stellen nachbessern zu können“, so Ralf König, 1. Vorsitzender der E-Rezept-Enthusiasten. Welche Mehrwerte das E-Rezept nach erfolgreicher Integration in den Praxisalltag mit sich bringt, kann Dr. med. Nicolas Kahl, Facharzt für Allgemeinmedizin und 2. Vorsitzender des E-Rezept-Enthusiasten e.V., aus eigener Erfahrung berichten: „Das E-Rezept funktioniert und wird von den PatientInnen mit großem Interesse angenommen. Mittlerweile hat sich das Muster 16-Formular (rosa Rezept) zu einem echten Störfaktor für unsere Praxisabläufe entwickelt.“
Die neu gewonnen Erfahrungen mit dem E-Rezept will der Verein auch wissenschaftlich begleiten lassen. Prof. Dr. Steffen Hamm, der an der OTH Amberg-Weiden Digital Healthcare Management lehrt, soll das geplante Förderprogramm mit Fokus auf die beteiligten Leistungserbringer evaluieren. Parallel wird die Initiative Patients4Digital (P4D) eine breit angelegte Versichertenumfrage durchführen – Ziel ist, ein umfassendes Bild vom Status Quo der Einführung der elektronischen Verordnung in Deutschland zu zeichnen. Von den anschließend veröffentlichen Ergebnissen sollen dann alle am Einführungsprozess des E-Rezepts Beteiligten profitieren.
Für den Anfang steht die elektronische Verordnung im Mittelpunkt der E-Rezept-Enthusiasten. Darüber hinaus sieht es der Verein als seine grundsätzliche Aufgabe an, die Digitalisierung im Gesundheitswesen insgesamt voranbringen.