Wie werden Produkte umweltfreundlicher? Umweltingenieure kennen die Antwort!
Die Anzahl an gebrauchten Smartphones und Computern steigt, Plastikmüll und andere Abfälle in den Weltmeeren sind ein großes Problem. Und wie sieht es mit der Entsorgung von Solarmodulen und Windrädern aus, die in nächster Zeit in größeren Mengen das Ende ihrer Lebensdauer erreichen?
Natürlich sollten die Dinge nach Möglichkeit so lange es geht genutzt werden, aber letztendlich wird jedes Produkt einmal zum Recycling anstehen.
Recyclinggerechte Produktgestaltung
Schrott ist noch lange nicht unbrauchbares Zeug: Besonders komplexe technische Produkte wie elektrische und elektronische Geräte (Telefone, Computer, Haushaltsgeräte, Solarmodule, etc.) bestehen aus einer Vielzahl von wiederverwendbaren Komponenten und verwertbaren Materialien. Aber das Recycling wird oft durch die Anordnung und Verbindung dieser verwertbaren Bestandteile und die problematische Identifikation der Werkstoffe erschwert.
Zur Lösung dieser Problematik gibt es eine Reihe von Grundsätzen, die bei der Entwicklung derartiger Produkte berücksichtigt werden können. Stichwort recyclinggerechte Produktgestaltung. So sollten die Produkte modular aufgebaut werden, um zum Beispiel Netzteile oder Chips aus elektronischen Geräten wieder verwenden zu können. Diese wertvollen Komponenten sollten dann auch leicht demontierbar angeordnet werden. Weniger Materialvielfalt, deren klare Kennzeichnung und möglichst wenige gefährliche Bestandteile sind dem Recycling ebenfalls zuträglich. Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt sind die Verbindungen zwischen den Teilen des Produkts. Wenn sie leicht lösbar und gut erreichbar sind, kommt man besser an die wertvollen Bestandteile heran.
Know-how für die Entwicklung neuer, umweltfreundlicher und nachhaltiger Technologien
Natürlich entwickelt sich auch die Recyclingtechnik ständig weiter, so dass gestern noch nicht recycelbare Produkte dies morgen vielleicht sind. Kenntnisse für dieses anspruchsvolle Zusammenspiel zwischen Produktgestaltung und Recyclingtechnik erwerben Studierende der Umwelttechnik an der OTH Amberg-Weiden in Amberg.
So führen sie beispielsweise im Rahmen ihrer Lehrveranstaltungen Demontageuntersuchungen an ausgewählten Produkten wie Bügeleisen oder Toastern durch und bewerten deren Recyclingfreundlichkeit mit Hilfe einer leistungsfähigen Experten-Software. Umwelttechnik studieren bedeutet, Know-how für die Entwicklung neuer, umweltfreundlicher und nachhaltiger Technologien erlangen. In der Wirtschaft gibt es in diesem Bereich noch zahlreiche Potentiale, für deren Nutzung die genannten Kenntnisse unabdingbar sind. Da auch EU-Vorschriften, z.B. die Richtlinien über Elektro- und Elektronik-Altgeräte und Altfahrzeuge zunehmende Anforderungen in diesen Bereichen stellen, werden gut ausgebildete Ingenieurinnen und Ingenieure in diesem Bereich in Zukunft immer wichtiger und können einen großen Beitrag zur besseren Ressourceneffizienz leisten.
Wanderausstellung zum Thema
Sie interessieren sich generell für das Thema Ressourceneffizienz? Die Wanderausstellung „Ressourceneffizienz – Weniger ist mehr!“, die organisiert wird vom Umweltcluster Bayern, dem Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern im Bayerischen Landesamt für Umwelt sowie den Bayerischen Industrie- und Handelskammern, macht bis zum 7. Juli 2017 Station an der OTH in Amberg. Bei der Begleitveranstaltung der Wanderausstellung am 27. Juni 2017 um 18 Uhr besteht außerdem die Möglichkeit, sich bei Vorträgen über das Thema Ressourceneffizienz zu informieren.
Hier können Sie sich anmelden oder weitere Informationen dazu finden.