Integration.kreativ – Bilder sprechen eine Sprache

Was ist Integration.kreativ?

Perspektiven für die Zukunft

Täglich kommen zahlreiche Menschen nach Deutschland, die ihre Heimat verlassen mussten und ein Leben in Sicherheit suchen. Wir, acht Studenten und Studentinnen der OTH Amberg, haben zusammen mit Prof. Dr. Nailja Luth und M. Eng. Tak San Chiu ein Projekt ins Leben gerufen, das geflüchteten Minderjährigen eine Perspektive für die Zukunft geben soll.

Das Projekt Integration.kreativ soll minderjährigen Jugendlichen aus Kriegsgebieten die Möglichkeit geben, in einem Medien-Workshop mit technisch versierten Student(inn)en zusammenzuarbeiten. Dabei werden die Jugendlichen vor allem im Umgang mit dem PC, mit Kameras und Programmen zur Bildbearbeitung und Computergrafik vertraut gemacht.

Vom Workshop zur Vernissage

Alle Geflüchteten, die nach Deutschland kommen, haben eine ereignisreiche Vergangenheit hinter sich und können eine Geschichte erzählen die bewegt. Ganz nach dem Motto „Bilder sprechen eine Sprache“ wollen wir helfen, diese Geschichte zu erzählen und sie für alle verständlich zu machen – ob als Fotografie, Video oder Computeranimation.

Den Jugendlichen werden dafür Themen wie zum Beispiel „Wie sehe ich Deutschland?“, „Was bewegt mich heute?“ oder „Wie sieht mein Alltag aus?“ als Orientierung vorgegeben. Anschließend können sie selbst entscheiden, anhand welcher Medien sie ihre Geschichte erzählen möchten. Die Teilnehmer werden beim Umgang mit der Technik, den Bildaufnahmen und der Bildaufbereitung wöchentlich von den Medientechnik-Studenten in Kleingruppen von höchstens drei Personen betreut. Am Ende des Workshops soll jeder Jugendliche seine persönliche Geschichte in einer Vernissage vorstellen können.

Von den betreuenden Studenten wird während des ganzen Projekts ein Making-Of-Video erstellt, das ebenfalls auf der Vernissage vorgeführt wird und spannende Einblicke in die Arbeit mit den Jugendlichen gibt. 

Projektablauf

Eisbrecher

Die Basis für jede Zusammenarbeit ist Vertrauen – um dieses aufzubauen und sich kennenzulernen, haben wir uns in einem ersten Treffen mit allen 17 Teilnehmern ausgetauscht und das Eis zum brechen gebracht. Alle Beteiligten stellten sich in einer gemütlichen Runde vor, erzählten etwas über sich und hefteten anschließend auf der Weltkarte eine Pinnnadel in ihr Herkunftsland. Größtenteils in Afghanistan, Syrien, Irak sowie Eritrea fanden die Nadeln ihren Platz. Im Anschluss wurden die nächsten gemeinsamen Schritte und Ziele des Projekts erklärt.

Erster Workshop

Eine Woche später startete der erste Workshop des Projekts: Die Jugendlichen wurden auf einfache und verständliche Weise mit den Themen Computer, Bewerbung, Kamera und Bildbearbeitung in Photoshop vertraut gemacht und durften anschließend gleich die ersten Schritte mit der teils neuen Technik unternehmen. Vor allem im Umgang mit Profi-Kameras zeigten sich die Teilnehmer besonders interessiert. Beim gegenseitigen Knipsen von Bewerbungsfotos kam aber bei der ein oder anderen Pose auch der Spaß nicht zu kurz und so gab es jede Menge zu lachen.

Am Ende des Workshops konnte jeder Teilnehmer ein selbst erstelltes und bearbeitetes Bewerbungsfoto sowie ein passendes Anschreiben in Zusammenarbeit mit seinem betreuenden Studenten fertigstellen – ein erster Schritt für die Zukunft.

Zweiter Workshop

Im zweiten Workshop von Integration.kreativ lernten die Jugendlichen das Handwerkszeug für die Erstellung von Computergrafiken, Videoaufnahmen und der Videobearbeitung kennen. In einer vormodellierten Szene der Computergrafik konnten Häuser, Bänke und andere Gegenstände nach Belieben eingefärbt werden oder zusätzlich neue Gegenstände erzeugt werden. Die ersten Schritte für die Erstellung von Videoaufnahmen und dem anschließenden Videoschnitt erarbeiteten die Jugendlichen bei der Aufnahme eines gegenseitigen Interviews. In Zusammenarbeit mit den betreuenden Studenten konnte jeder seinen ersten kleinen Film erstellen, in dem er selbst die Hauptrolle spielt. Auch neben dem Computer gab es diesmal einiges zu tun: Zum Thema Origami stand eine kleine Bastelaufgabe auf dem Plan, die sehr viel Fingerspitzengefühl erforderte.

Dritter Workshop

Bevor es für jeden an die praktische Arbeit geht, haben wir den Jugendlichen noch wichtige Fakten zum Umgang mit dem Internet und fremden Bildmaterial mit auf den Weg gegeben. Alle Möglichkeiten, die den Teilnehmern bei der Arbeit zur Verfügung stehen, wurden nochmal erklärt und anhand von Beispielen veranschaulicht. Um die Kreativität etwas anzuregen, ließ man den letzten Workshop in gemütlicher Atmosphäre mit dem Berlinale Gewinner 2015 „Taxi Teheran“ ausklingen.

Startschuss für Vernissage

Nach drei lehrreichen Medien-Workshops haben die Jugendlichen nun alle Mittel kennengelernt, mit denen sie ihre Geschichte erzählen können. Nun geht es für die Teilnehmer an die eigenständige Konzeption und Umsetzung ihrer Werke. Die betreuenden Student(inn)en stehen ihnen dabei immer für Fragen und Anregungen zur Verfügung und geben Feedback zu den Arbeiten. Um sich vor der intensiven Arbeitsphase noch besser kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen, haben wir ein gemeinsames Essen organisiert. Jeder hat etwas für sein Land typisches gekocht und mitgebracht. So konnte man sich von verschiedensten Gerichten inspirieren lassen. Beim Film „Abenteuer Almaty“, der von Studenten der Hochschule in Zusammenarbeit mit Frau Luth gedreht wurde, ließen wir den Abend ausklingen – der Startschuss für die Vernissage.

 

Vernissage „Integration.kreativ“

Endlich ist es so weit. Die Vernissage rückt mit großen Schritten näher. Die Jugendlichen freuen sich schon sehr, ihre Projekte der Öffentlichkeit im gemütlichen Rahmen zu präsentieren.

Die Vernissage beinhaltet interessante Foto-, Video- und Audioprojekte über die Flucht und Kultur der jeweiligen Heimatländer und das neue Leben in Deutschland. Bei einem kleinen Stehempfang wird die Möglichkeit für die Besucher/innen geboten, in Austausch mit den Jugendlichen zu treten und deren Arbeiten zu betrachten.

Die Veranstaltung findet am 09.06.2016 an der OTH Amberg-Weiden, Abteilung Amberg, Kaiser-Wilhelm-Ring 23 in 92224 Amberg im Siemens Innovatorium statt. Einlass ist um 15:45 Uhr.

  • Beginn: 16 Uhr
  • GrußwortProf. Dr. A. Klug, Präsidentin
  • Einführung in das Projekt „Intergration.kreativ“ Prof. Dr. Nailja Luth
  • Präsentation der Ausstellungsarbeiten
  • Moderation von Vanessa Pröll und Alexander Wendl
  • Diskussion & Stehempfang im Foyer
  • Ende der Veranstaltung um ca. 19 Uhr 

Wir würden uns freuen Sie an diesem besonderen Nachmittag begrüßen können zu dürfen.

Hinweis: Der Anmeldezeitraum zur Vernissage ist bereits abgelaufen.

Kontakt

Mitwirkende

Teilnehmenede Wohngruppen

  • Haus Meilenstein
  • Wohngruppe KETO
  • Wohngruppe Laura
  • Wohngruppe A-Capella
  • Außenwohngruppe Ammersricht

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