Zum ersten Mal fand dieses Jahr die internationale AI Summer School (AISS) statt. Die AISS 2022 war ein Kooperationsprojekt zwischen der OTH Amberg-Weiden und der Westböhmischen Universität Pilsen und wurde vom 12.09.2022 – 16.09.2022 am Campus in Pilsen ausgetragen. Einige Fotos, die Ihnen einen Einblick geben, finden Sie der leichteren Lesbarkeit halber am Ende dieser e-Mail.
Eine Gruppe aus Studierenden beider Hochschulen nahm an dem Programm teil, in dessen Zentrum industrielle Anwendungen von Künstlicher Intelligenz standen.
Zunächst wurden in Vorträgen von den ProfessorInnen die nötigen theoretischen Grundlagen vermittelt. Ein breites Spektrum von Inhalten zu beispielsweise Datentransfer, Audiosignalverarbeitung und visueller Segmentierung bildete die Basis für die späteren Praxiseinheiten.
In diesen bearbeiteten die Studierenden in deutsch-tschechischen Kleingruppen eine der zwei möglichen Aufgabenstellungen:
- Automatische Erkennung von Hardware-Komponenten von Festplatten und Speicherriegeln zur Detektion von Defekten sowie fehlenden Elementen und
- Analyse von Audioaufnahmen von Schraubvorgängen mit Klassifikation verschiedener Aktionen und Ereignisse (z.B. Erkennen des verwendeten elektrischen Schraubenziehers oder von gebrochenen Schraubaufsätzen)
In dem realitätsnahen Szenario war noch kein vorgefertigter Datensatz vorhanden, der zum Trainieren einer KI verwendet werden konnte. Die Studierenden mussten zunächst also die Datenaufnahme spezifizieren, planen und durchführen.
Erste Teilergebnisse zeigten bereits, dass sich beide Aufgaben gut mit KI bewältigen lassen – dies ist nur eines von vielen Beispielen für die Bedeutung dieser Technologie für industrielle Prozesse.
Die Teilnehmer haben nun noch einige Wochen Zeit, um Ihre Projekte vor der Abschlusspräsentation im November zu finalisieren.
Zwei besondere Highlights waren die Führungen in zwei lokalen Produktionsstätten.
Den Anfang machte die Pilsner Fertigung des Oberpfälzer Automobilzulieferers Novem Group. Den TeilnehmerInnen wurden alle Produktionsschritte im laufenden Betrieb präsentiert. Dazu zählt auch eine KI-basierte visuelle Qualitätsprüfung für die produzierten Zierteile.
Am darauf folgenden Tag stand ein Besuch bei einem lokalen Getränkeproduzenten an. Bei dieser hoch automatisierten und effizienten Produktionsanlage spielt ebenfalls die visuelle Qualitätsprüfung der einzelnen Flaschen eine große Rolle. Besonders beeindruckend ist dabei die Geschwindigkeit: 1000 Flaschen pro Minute oder umgerechnet rund 17 Flaschen pro Sekunde werden dort auf Defekte überprüft.
Unsere Professoren nutzten den Aufenthalt ebenfalls, um die Beziehungen zur Westböhmischen Universität Pilsen zu vertiefen und unter anderem die nächste AI Summer School im kommenden Jahr in die Wege zu leiten.
Unser Dank gilt neben den Organisatoren und TeilnehmerInnen besonders auch der Bayerisch-Tschechischen Hochschulagentur (BTHA), die durch Ihre Förderung die Summer School möglich machte.