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Beiträge unserer „Zugvögel“

Bund Heiliger Kühe e.V verklagt Jaipurs kommunale Kooperation wegen "respektlosem Umgang mit geteiltem Lebensraum"

Kuh
Mülltrennung
Mülltrennung in Indien
Müllverbrennung in Indien
Müll auf den Straßen Indiens
Müll auf den Straßen Indiens
Blaue Tonnen
Mülltrennung Indien
Brand in Indien

"Wir haben genug muh von dem ständigen Gehupe muhmuh und der Vermischung von Nahrung, Plastik und Metallteilen in den Futtertrögen muh am Straßenrand. Muhmuhmuh außerdem empfinden wir die gedankenlose Verteilung von plastikabfällen muh als eine unmögliche Verschandelung des Landschaftsbildes. Wir fordern einen respektvollen Umgang mit muh Mutter Natur und allen Verkörperung der göttlichen Weiblichkeit." - sri Muh, Sprecher des BHK e.V.

 

Kuh
Mülltrennung
Mülltrennung in Indien
Müllverbrennung in Indien
Müll auf den Straßen Indiens
Müll auf den Straßen Indiens
Blaue Tonnen
Mülltrennung Indien
Brand in Indien

Entschuldigung dafür, manchmal jedoch kommt mir die ganze Müllproblematik so verzwickt vor, dass eine nüchterne Betrachtung einigermaßen sinnlos scheint.

Wer einen kurzen Blick auf die Praktiken der Abfallbehandlung in Jaipur wirft, der erkennt, dass sich unschöne Konsequenzen anbahnen wenn die Herausforderungen nicht bald nachhaltiger gehandhabt werden. Die Lösung scheint sehr einfach: man müsste nur den Müll vollständig und getrennt sammeln, dann wäre eine artgerechte Entsorgung/Aufbereitung um einiges erleichtert. Auch die kommunale Kooperation, welche zuständig für die Abfallbehandlung ist, hat schon mindestens seit 2011 den Plan Mülltrennung in die Infrastruktur zu integrieren, aber die Umsetzung ist kein Kinderspiel.

In meiner Arbeit versuche ich zu beantworten welche technischen Schritte sich bestens für die Aufbereitung eignen und obgleich das Projekt vielleicht nützliche Informationen erbringen könnte, greift es meiner Meinung nach wahrscheinlich nicht am richtigen Punkt an. Die Schwierigkeiten bei der Umsetzung, abgesehen von finanziellen Einschränkungen sind tief verankert. Bei einem Treffen, das neulich zwischen Vertretern des MNIT und der Delegation einer schwedischen Universität stattfand, erfuhr ich, dass das Abfallmanagement In Indien ursprünglich wohl tadellos war. Alle möglichen "Abfallgegenstände" wurden durch die Schaffung neuer Verwendungszwecke so lange wie möglich benutzt und es entstand fast kein Müll.

Dieser respektvolle und erfinderische Umgang mit Gebrauchsgegenständen ging leider mit dem Einzug von Plastikwaren, zunehmendem Wohlstand und der Verstädtung in vielen Teilen Indiens langsam verloren. Jetzt sind Dinge ersetzbar, schnell verfügbar, man weiß nicht was man dem Plastikmüll machen soll und so landet der auf der Straße. Die Verbreitung von Mülleimern ist sehr dürftig und viele sehen nicht ein ihren schmutzigen Müll zu sammeln und lange Strecken zum nächsten kommunalen Mülleimer oft über 2 km zu tragen. Deshalb wird Müll oft einfach an Ort und Stelle fallen gelassen und wenn sich ein Haufen gebildet hat (nur etwa 80% des anfallenden Abfalls werden eingesammelt) dann wird so mancher Müllhaufen einfach angezündet. Markus und ich haben schon dutzende brennende Müllhaufen brennen sehen, gestern Nacht bin ich sogar aufgewacht vom Geruch von brennendem Plastik. Der Abfall von einigen der wohlhabenderen Haushalte wird direkt am Haus (ungetrennt) von Auto-rickaws abgeholt, während in manchen Slums gar kein Müll gesammelt wird. Die Stadt riecht an manchen stellen und es ist fast überall Müll zu sehen. Den schlimmsten Anblick bieten jedoch die vielen Tiere, welche alle Arten von Müll essen. In Verbindung mit zerrupften Fellen und echt nicht wenigen Missbildungen ist das manchmal ein echt trauriger Anblick. während dem Monsun wird viel Müll von den Fluten mitgeschwemmt und vergiftet so Flüsse und Grundwasser.

Es gibt auch etwas Recycling: einige Mitglieder der sehr armen Bevölkerungschicht sammeln recylclebares Plastik, Glas und Metalle aus den kommunalen Mülltonnen und auf Müllhalden zum Weiterverkauf an Recyclingstätten (für ein wirklich mageres Einkommen). Leider werden diese Arbeiter/innen von vielen (ua. der kommunalen Kooperation) nicht wirklich angesehen und deshalb auch nicht integriert oder vor den gefährlichen/giftigen Arbeitsbedingungen geschützt. Einige meiner indischen Freunde haben einen echt ansteckenden Optimismus und so beginne auch ich die Möglichkeit sauberer Städte in Indien zu sehen. Es gibt ein paar Städte hier die eine wesentlich besser etablierte Abfallinfastruktur besitzen und die findige Art mit der Vergangenheit mit Müll umgegangen wurde ist bestimmt eine wertvolle Ressource für den nachhaltigen Umgang, sofern eine entsprechende Dringlichkeit empfunden wird. Große Städte haben ein Klima das erstmal nicht zu nachhaltigem Verhalten anregt und die zunehmende Verstädtung erschwert die Herausforderungen, aber sobald ein allgemeines Bewusstsein für die Attraktivität einer nachhaltigen und sauberen Umgebung vorherrscht, werden wohl viele der Hindernisse auf natürliche Weise verschwinden.

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