Beiträge unserer „Zugvögel“
Die ersten zwei Wochen meines Auslandssemesters
Ankunft in Santiago de Chile
Hallo meine lieben Leser,
ich bin's schon wieder – es gibt noch einiges aufzuholen! Am 15. Februar 2016 bin ich also in Santiago de Chile gelandet. Ich habe mich mit Bus und Metro schwitzend bei 32°C mit meinem ganzen Gepäck auf den Weg in die Gemeinde Providencia gemacht, wo ich mir von zu Hause aus ein Zimmer in einer Studentenresidenz reserviert habe. In dem Haus wohnen Austauschstudenten aus den verschiedensten Ländern. Viele davon gehen auch auf meine neue Universität, die nur fünf Minuten zu Fuß entfernt ist. Ich habe mir in der Studentenresidenz ein Einzelzimmer mit Privatbad reserviert, es gibt auch Einzelzimmer mit Gemeinschaftsbad und Mehrbettzimmer.
Mein Zimmer ist relativ groß, hat einen kleinen Kleiderschrank, einen Schreibtisch unter einem großen Fenster zum Innenhof, ein Bett und ein Nachtkästchen. Es gibt eine Gemeinschaftsküche, in der jeder einen Schrank mit seinen eigenen Töpfen, Tellern, Besteck und Vorräten sowie ein Fach im Kühlschrank hat. Außerdem habe ich wie gesagt ein eigenes kleines Bad mit Dusche, worüber ich sehr froh bin!
Die erste Reise – Naturwunder Patagonien
Nachdem ich eine Nacht in meinem neuen Zimmer verbracht habe und meine Sommersachen verstaut habe, wurde der Backpack gepackt und es ging gleich wieder zum Flughafen. Die ersten zwei freien Wochen sollten natürlich genutzt werden und so habe ich mich entschlossen, mit meiner Freundin Morina (Erklärung im letzten Post) den Süden unsicher zu machen, solange hier noch Sommer ist und es somit nicht ganz so kalt ist da unten, am Ende der Welt.
Wir flogen zuerst nach Punta Arenas, von wo aus es mit dem Bus gleich weiterging in Richtung Ushuaia. Die Busreise von insgesamt ca. 12 Stunden war das erste unvergessliche Erlebnis der Reise. Die einzige Straße (Ruta 257), die nach Ushuaia führt, ist den Großteil des Weges ein Schotterweg mitten in der argentinischen Pampa. Die Gegend ist komplett verlassen, wir haben tolle Landschaften erlebt. Am Straßenrand haben wir zum ersten Mal Guanakos gesehen, eine wildlebende Art aus der Gattung der Lamas. Das Highlight war aber auf jeden Fall das Übersetzen mit der Fähre von Bahia Azul nach Punta Delgada. Hier haben wir ganz unerwartet freilebende Commerson-Delfine gesehen, Schwarz-Weiß-Delphine, die in den Küstenwässern rund um das Feuerland leben – wir waren begeistert!
Ushuaia
Ushuaia ist die südlichste Stadt der Welt und die Hauptstadt der Provinz Feuerland. Wir haben bei einem Host, den wir über Couchsurfing gefunden haben, geschlafen. Er hatte zu dieser Zeit auch noch Besuch von einem Freund und die beiden haben uns nicht nur ein großes Bett im schönen, modernen Haus überlassen, sondern sich sogar Zeit genommen, uns die Gegend zu zeigen und für uns typisches Essen aus der Region zu kochen. Wir sind zur Lagune Esmeralda gewandert, wir waren im Nationalpark Tierra Del Fuego (Feuerland), wo der südlichste zu Fuß erreichbare Punkt der Welt liegt, und wir haben viel Fisch sowie argentinisches Fleisch gegessen. Alles in allem ein super Auftakt in die Reise!
Puerto Natales
Das nächste Ziel war Puerto Natales. Von dort aus haben wir zwei Tagesausflüge gebucht. Der erste ging in den Nationalpark Torres Del Paine, ein Muss für jeden, der nach Chile reist! Der Park ist ein Biosphärenreservat der UNESCO und wurde nicht umsonst von VirtualTourist zum 8. Weltwunder ernannt – die Landschaft ist wirklich unbeschreiblich. Auch wenn die „Türme des Himmelblaus", das Wahrzeichen des Nationalparks, zu unserer Enttäuschung im Nebel standen (vielleicht ein Zeichen, dass wir noch einmal hinreisen müssen?) und wir uns teilweise vor Wind nicht auf den Beinen halten konnten, was genauso wie der Nebel dort häufiger vorkommen soll, war es ein unglaublich schöner Tag. Der zweite Ausflug von Puerto Natales aus ging zum Gletscher Perito Moreno in der Provinz Santa Cruz in Argentinien. Der Gletscher gehört zum Nationalpark Los Glaciares, einem UNESCO-Weltnaturerbe, und ist einer der wenigen Gletscher, der aktuell noch nicht schrumpft. Auch der Anblick der gigantischen Gletscherfront war ein unvergessliches Erlebnis.
Punta Arenas
Als nächstes ging es wieder zurück nach Punta Arenas. Von dort aus haben wir noch einen Ausflug zur Isla Magdalena gemacht. Die Insel ist ein Naturreservat, auf dem in den Sommermonaten von November bis März Magellan-Pinguine brüten. Zu dieser Zeit treiben sich dann mehr als 100.000 Pinguine auf der ungefähr 1.000 km² großen Insel herum und man kann diese auf einem abgesperrten Rundweg um die Insel in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten. Die Pinguine waren wirklich süß und wir konnten ein paar gute Selfies mit ihnen machen, haha. Ein schöner Abschluss der zwei Wochen mit meiner Freundin, denn dann ging es für mich auch schon wieder zurück nach Santiago, da am Montag, den 29. Februar 2016, die Orientation Week für die Austauschstudenten beginnen sollte. Fortsetzung folgt…
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