Beiträge unserer „Zugvögel“
Indo-German Summer-Winter-School 2017/18 mit Nico Schmidt
Hallo, diese Woche, speziell auch Indien, in Worte zu fassen und zu Papier bringen erweist sich als schwieriger als erwartet. Da die Indo-German-Summer-Winter-School noch nicht abgeschlossen ist, bezieht sich dieser Blog ausschließlich auf den Aufenthalt in Indien. Indien zu beschreiben ist nicht einfach. Bevor ich diese Reise antrat war meine Meinung bezüglich Indien zwiegespalten, jedoch kann ich behaupten, dass sie sich, jetzt wo ich wieder in Deutschland bin, geändert hat.
Auf den Ersten Blick ist Indien sehr chaotisch, was einem gleich am Flughafen bzw. auf den Straßen auffällt. Mit der Zeit kristallisiert sich jedoch aus diesem Chaos ein Muster heraus, welches alles am Laufen hält. Das System hat mich manchmal sehr begeistert, aber auch zum Nachdenken gebracht. Bei jedoch 1,3 Milliarden Bürgern ist dies verständlich. Ziel dieses Indienaufenthalts war die Indo-German Summer-Winter-School 2017/18, welche aufgeteilt ist in 2 Wochen: einmal im September in Indien und einmal im Februar 2018 in Deutschland.
Zusammen mit Studenten und Studentinnen der Rajagiri School of Engineering & Technology (RSET) wurde in dieser Woche ein Projekt begonnen, welches in der Zeit bis Februar und dann in der zweiten Woche der Summer-School in Deutschland fertiggestellt und präsentiert wird. Untergebracht waren wir in Renewable Energy Centre in Mithradham, einem Ortsteil von Kochi. Dort fand auch der Großteil des Programms statt, zu dem die Indischen Studenten jeden Morgen gefahren wurden.
Nun ein paar Worte zum Ablauf und zum Programm
Ankunft war für die die meisten am Samstag bzw. Sonntagvormittags. Das Programm begann dann am Montag mit einer für deutsche Verhältnisse ziemlich festlichen Zeremonie, zu welcher die Hochschulleitung vom RSET sowie der Konsul von Indien für Deutschland vor Ort waren.Am Vormittag wurden in dieser Woche meistens Vorlesungen von Indischen Professoren gehalten und nachmittags fand dann die Gruppenbildung, Projektdefinition und Projektarbeit statt. Themen der Vorlesungen waren hauptsächlich Photovoltaik (PV), da der PV-Markt in Indien zurzeit durch die Decke schießt und noch exponentiell die nächsten 10-20 Jahre wachsen soll.
Wenn man sich den lokalen Markt ansieht, sind diese Zahlen auch nicht verwunderlich. Dieses aufstrebende Land bietet so viele Möglichkeiten und muss auch auf Erneuerbare Energien setzten, da fossile Energieträger einfach knapp werden.Für die Vorlesungen kamen sehr kompetente Professoren aus der Umgebung, welche wirklich spitze waren in ihrem Themengebiet. Hierfür noch ein Lob an die gute Organisation.
Am Donnerstag ging es dann zum „site visit“. Hier war der nagelneue Flughafen von Kochi angesagt, welcher sich bilanziell zu 100% aus PV-Strom versorgt. Hier wurde uns dann ein Blick auf die Technik der riesigen Photovoltaik-Felder rund um den Airport gewährt.Anschließend gab es noch ein paar Stunden in der Stadt von Kochi, speziell am Fort Koch, einem Küstenabschnitt, welcher atemberaubend war.
Der offiziell letzte Tag des Programms fand am RSET statt. Hier stellten wir, die Studenten, dann vor ca. 60 Studenten und Professoren die Ergebnisse der Woche vor sowie einen Ausblick auf die Arbeit in der Zwischenzeit und der zukünftigen Woche.Umrahmt wurde der Vortrag mit festlichen Zeremonien, typisch indisch. :)
Speziell noch zu Indien und dem zwischenmenschlichen Kontakt
Indien ist zwar auf den ersten Blick ein total anderes Land mit einer komplett anderen Kultur als ich es gewohnt bin, jedoch gar nicht so verschieden zu Deutschland. Durch die Bank weg sind die Leute viel freundlicher als hier und das Miteinanderleben von so viele Kulturen und Religionen funktioniert hier so gut, dass sich die deutsche Gesellschaft noch einiges abschauen darf.Diese Reise hat mir auch gezeigt, mit wie wenig man auch glücklich sein kann. Wir sind sehr „verwöhnt“ hier in Deutschland und wenn man erlebt und sieht, dass es auch mit so viel weniger gut funktioniert, ist das einfach nur cool.
Dies war meine erste Erfahrung außerhalb von Europa und ich bin immer noch fasziniert.Ich rate jedem der einmal die Möglichkeit hat, nach Indien zu reisen, dies auch zu tun.Man lernt viel, sehr viel und es bildet ungemein.
Vielen Dank!
Kommentare zu diesem Artikel (0)
Noch keine Kommentare vorhanden? Schreib’ doch den ersten Kommentar zum Beitrag!