Beiträge unserer „Zugvögel“
Indo-German-Summer-Winter–School mit Sebastian Schwirzer
In Indien angekommen mussten wir noch ein paar Papiere für unser bereits beantragtes E-Visum (hat gefühlt eine Ewig gedauert es zu beantragen, ca. 1.5 Stunden) ausfüllen. Nachdem wir unser Gepäck geholt hatten, wurden wir bereits von einem Kommilitonen und unserem Fahrer erwartet.
Schon nach dem Einsteigen ins Auto konnte man den Unterschied zwischen dem indischen und deutschen Verkehr erkennen, da ich sehr entgeistert angeschaut wurde, als ich mich anschnallen wollte. Das erste Auto vor uns fuhr mitten auf der Straße und blockierte somit beide Spuren, unser Fahrer, der während der halben Fahrt telefonierte, veranstaltete das erste Hupkonzert (von diesen sollte es noch sehr viel mehr geben). Nach einer für deutsche Verhältnisse risikoreichen Fahrt erreichten wir alle gesund unsere Unterkunft, das Renewable Energy Centre in Mithradam.
Im Centre angekommen, wurden wir sehr freundlich von Pater Goerge Peter begrüßt, doch es wartete schon die nächste Überraschung auf uns. Unsere Zimmer bestanden lediglich aus einem Bett, mit einer sehr sehr harten Matratze, einen Schreibtisch und einem kleinen Bad.
Nach 3 Stunden Schlaf klingelte der Wecker und wir alle schleppten uns zum Frühstück. Gestärkt machten wir uns gemeinsam auf den Weg in das kleine Städtchen, um uns Wasser zu besorgen. Auf den Weg dorthin wurden wir freundlich gegrüßt und vor dem Wasserstand hielt ein Autofahrer an und fragte uns, ob er uns helfen könnte. Sehr freundliche Leute dort :-). Den restlichen Tag verbrachten wir mit Kartenspielen und erkundeten das Gelände des Centres.
Am nächsten Tag ging es endlich mit dem Programm los. Wir waren schon alle sehr gespannt. Wie es in Indien so Sitte ist, kamen sie gleich mal 15 Minuten zu spät. Nach einigen Begrüßungsworten vom Ehrenkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Kerala, Vizepräsidenten des RSET (Rajagiri school of engineering and technology), Pater Goerge Peter und Prof. Dr. Späte. Danach starte schon der erste Vortrag über den PV-Markt in Indien. Nach diesem sehr interessanten und guten Vortrag interviewten wir uns gegenseitig, um uns besser kennenzulernen und etwas über den anderen zu erfahren, und Professor Späte erklärte uns, wie die Projekte in Angriff genommen werden könnten und wie man die einzelnen Ziele erreichen könnte. Nach einer kurzen Kaffeepause wurden Teams mit jeweils zwei indischen und zwei deutschen Studenten gelost und auf eine Schnitzeljagd geschickt. Die Schnitzeljagd fand rund um das Centre statt, und man musste verschieden Aufgaben mithilfe einer Karte des Centres, lösen, um die jeweilige Fahne des Teams zu finden. Diese Schnitzeljagd macht sehr viel Spaß und war eine sehr gute Idee, da wir uns besser kennenlernten. Der Sieger erhielt auch einen kleinen Preis.
Der zweite Tag startete mit weiteren Vorträgen über Photovoltaik in Indien. Danach wurde von uns entschieden, was im Projekt gemacht werden sollte, und wir entscheiden uns, dass es zwei Gruppen gibt, welche ein Haus in Indien und in Deutschland analysieren und es verbessern sollen. Da wir ein bisschen länger in den Gruppen diskutierten, kamen die Indischen Studenten erst nach 18:30 Uhr in ihren Hostels an. Da die Studentinnen jedoch spätestens um 18:30 Uhr in ihren Zimmern sein müssen und das in Indien sehr streng gehandhabt wird, mussten wir die anderen Tage immer pünktlichst aufhören. Der dritte Tag bestand aus interessanten Vorträgen über Photovoltaik in Indien und aus der gemeinsamen Arbeit an unserem Projekt.
Am nächsten Tag stand ein Ausflug auf die Photovoltaik-Felder des Flughafens Kochi auf dem Plan. Dieser Flughafen ist der einzige der Welt, welcher zu 100% aus den gewonnen Strom der PV-Felder versorgt wird und nur von diesen. Wir bekamen eine Führung durch die Felder und das Gebäude, in dem alles überwacht und gesteuert wird. Danach machten wir gemeinsam noch eine kurze Stadtrundfahrt und einen Spaziergang am Strand mit sehr vielen Märkten.
Der letzte Tag der Summer-Winter-School fand auf dem Campus des RSET-Universität statt. Zuerst gab es eine kurze Begrüßung durch den RSET-Präsidenten sowie durch Prof. Späte und Pater George Peter. Nach einer Präsentation von Prof. Späte über PV und den Klimawandel präsentierten die jeweiligen Gruppen ihre bisherigen Ergebnisse des jeweiligen Projekts und wie man weiter vorgehen werde. Nach einem sehr leckeren Mittagessen bekamen wir von unseren indischen Freunden eine Campusführung. Damit ging auch schon der erste Teil der Summer-Winter zu Ende.
Wir verabredeten uns alle gemeinsam mit unseren neuen Freunden aus Indien, um mit dem Hausboot auf den Backwaters zu fahren. Schon die Fahrt zu diesem Boot war sehr unterhaltsam, da sie uns indische Tänze vorführten. Auf dem Hausboot durften wir unser Können dann selbst probieren. Nach einem halben Tag auf den Backwaters mussten wir wieder anlegen und uns voneinander verabschieden.
Ich freue mich jetzt schon sehr auf die zweite Woche im Februar, da wir unsere Freunde endlich wiedersehen und wir wieder viel Spaß gemeinsam haben werden.
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