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Beiträge unserer „Zugvögel“

Praktikum in Thailand - Alltag im Abenteuer

Vertical Farming

Ein Großteil meines Alltags besteht aus Arbeit, eben wie bei jedem anderen Job. Zum Glück kann ich sagen, dass mir mein Praktikum bis jetzt Spaß macht. Ich arbeite an einem Institut namens „SGtech“ an der Naresuan Universität in Phitsanulok. „SGtech“ steht für „School of Renewable Energy and Smart Grid Technology“. Ziel des Instituts ist es, die zukünftige Energieversorgung für Thailand mit Erneuerbaren Energien und intelligenter Steuerung effektiver und klimafreundlicher zu gestalten.

Vertical Farming

Die ersten drei Wochen am Institut konnte ich an mehreren Projekten mithelfen. Bald darauf bekam ich meine eigene Aufgabe. Ich sollte feststellen, inwiefern eine vertikale Farm die Gebäudewand dahinter abkühlt. Diese „vertikale Farm“ besteht aus Bambusrohren, die an einer Wand angebracht und mit Gemüse bepflanzt werden.

Ich finde es hier sehr spannend und abwechslungsreich. Das Arbeitsklima ist sehr angenehm und meine Arbeitszeiten kann ich mir selbst einteilen. Ich hasse es nur, bei 35 Grad mit langen Hosen rumlaufen zu müssen. Doch wenigstens darf ich Flipflops bei der Arbeit tragen.

Neue Freundschaften

Sehr schnell lernte ich neue Freunde kennen. In meinem Büro arbeiten sechs andere Studenten. Dao, Fay, Nan, Aew, Mint und Nut. Niemand von ihnen kann wirklich gut Englisch. Es war sehr schwierig, mit ihnen nur einzelne Worte zu wechseln. Doch bereits am nächsten Tag, als ich ihnen bei ihrem Projekt half, hielt mir Nan ihr Smartphone entgehen. Sie hatte Google Translator geöffnet: „You want us to be your friends?“. Ich denke die originellste Freundschaftsanfrage, die ich je hatte. Gerne nahm ich ihr Angebot an. Anfangs war es sehr schwierig, da wir uns gegenseitig schlecht verstanden. Doch mit der Zeit stellte ich fest, dass sie etwas mehr Englisch können, als sie anfangs zugeben wollten. Sie brachten mir auch einige Wörter Thai bei, doch am besten funktioniert es mit Körpersprache. Wichtig ist hier Spontanität und Vertrauen. Oft folge ich meinen Freunden, ohne zu wissen wohin es genau geht, da es einfach zu kompliziert wäre, nachzufragen.

Für ihr Projekt nahmen sie mich mit auf einen Ausflug in die Nachbarprovinz Phichit. Zuerst dachte ich, es wäre nur ein Tag. Letztendlich verbrachten wir drei Tage in einer abgelegenen Hütte mit Angeln, Traktor fahren und Aktivkohle brennen.

Auch in meinem Wohnheim machte ich schnell Freunde. Dort wohnen einigen Studenten aus Bhutan, Nepal und Afrika, mit denen ich einiges an Zeit verbringe. Fast täglich gehe ich mit ihnen Laufen und oft essen wir gemeinsam. Die nepalesische Küche ist zwar ebenfalls sehr scharf, dennoch geschmacklich eine gute Abwechslung zum thailändischen Essen.

I speak Thai nit noi

„nit noi“ bedeutet „ein bisschen".

Vor allem am Anfang versuchte ich auch Thailändisch zu lernen. Schnell stellte ich fest, wie schwer es ist. Denn bereits die unterschiedliche Aussprache oder Tonhöhe von Wörtern ändert deren Bedeutung. So wird aus „schön“ sehr leicht „scheiße“…. kein Witz. Die dazu eigene Schrift mit 72 Buschstaben macht es nicht leichter. Aber ich gebe mein Bestes.

Ich war sehr stolz, als mir meine Freunde einige Wörter beibrachten, nur um danach festzustellen, dass diese Isaan und nicht Thai sind. Isaan ist die Sprache, die traditionell in Ost-Thailand gesprochen wurde. Meine Freunde kommen aus dieser Region und haben anscheinend sehr viel Spaß daran, mir ihre Sprache beizubringen. Heißt jedoch, die restlichen Thais verstehen oft nicht, was ich sagen will.

Dennoch habe ich sehr viel Spaß dabei, mich neben meiner Arbeit der thailändischen Sprache und Kultur anzupassen. Ich habe mir angewöhnt, täglich einige neue Wörter zu lernen.

Vorerst bin ich also in meinem neuen Alltag angekommen. Klar war es schade, erst mal das Umherreisen hinter mir zu lassen. Doch es hatte auch etwas Befreiendes, meinen Koffer vollständig auspacken und es mir in meinem Zimmer bequem machen zu können.

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