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Beiträge unserer „Zugvögel“

Sommeruniversität in Qingdao

Vor dem Start der Sommeruniversität hatten wir ein zweitägiges Vortreffen in Bayreuth. Hier wurden alle Fragen geklärt sowie erste Kontakte geknüpft. Auch bekamen wir erste Einblicke in die chinesische Kultur, chinesische Tischmanieren und die Abläufe an der Universität in Qingdao.

Einige Wochen später ging es dann endlich los. Wir sprachen uns mit anderen Teilnehmern der Sommeruniversität ab und flogen eine Woche vor Beginn der Uni nach Peking. Dort besuchten wir die Große Mauer, den Frühlingspalast, die Verbotene Stadt sowie einige andere Teile der Stadt. Nach vielen ersten Eindrücken über die chinesische Kultur und die Lebensweise in Peking machten wir uns mit dem Zug auf, in die Stadt Qingdao, eine Hafenstadt und ehemalige deutsche Kolonie.

Dort angekommen wurden wir von einem Germanistikstudenten der Uni Qingdao abgeholt und in unsere Unterkunft für die nächsten 4 Wochen gebracht. Diese Studenten begleiteten uns an einigen Tagen der Sommeruni, sodass bei benötigter Hilfe oder Fragen immer jemand erreichbar oder anwesend war. Der Campus war sehr groß und nach meinem Erstaunen ziemlich grün. Auch das Wohnheim war okay. Einzig die Sauberkeit beim Einzug in die Zimmer ließ zu wünschen übrig. Jedoch ließ sich dies mit dem Einsatz eines Putzlappens und viel Ehrgeiz schnell beseitigen.

Am Abend begann die Begrüßungszeremonie für alle teilnehmenden Studenten mit dem Dekan der Universität Qingdao und Herrn Dengler, dem Leiter des Austausches. Bei einem gemeinsamen Abendessen hatte man dann die Möglichkeit, sich mit den anderen Studenten auszutauschen und eventuelle Freizeitaktivitäten zu planen.

Denn die Zeit für Freizeit war recht knapp bemessen. Jeden Tag von 8:30 -12:00 hatte man Chinesischunterricht. Die Austauschstudenten wurden hierbei in der ersten Stunde geprüft und je nach Wissensstand in 4 verschiedene Gruppen aufgeteilt. Da die Lehrer in meiner Gruppe kaum Englisch sprachen, wurde man täglich gefordert, das gesprochene Chinesisch zu verstehen und anzuwenden. Bis 13 Uhr hatte man dann etwas Zeit sich auszuruhen, ehe es mit den nachmittäglichen Vorträgen über das Land China weiterging. Hier wurden uns täglich bspw. das chinesische Parteisystem, das chinesische Rechtssystem oder das chinesische Bildungssystem nähergebracht.

Ab 16 Uhr hatte man den Abend meist zur freien Verfügung. Auf freiwilliger Basis wurden hier manchmal Filmabende von Seiten der Veranstalter organisiert. Ansonsten verbrachte man die Abende mit Sport (oft auch mit anderen chinesischen Kommilitonen), im Fußballstadion, beim gemeinsamen Abendessen oder einfach bummelnd in der Stadt.

Nicht nur am ersten Tag konnten wir Qingdao im Rahmen einer „Schnitzeljagd“ erkunden, auch das restliche Programm an den Wochenenden sah vor, dass wir uns bspw. das alte Stadtviertel mit dessen deutschen Bauten und die weltweit bekannte Brauerei Tsingtao besuchten oder die umliegenden Berge wie z.B. den Laoshan bestiegen.

Das freie Wochenende nutzten viele, um eine Reise innerhalb Chinas anzutreten. Ich schloss mich auch hier mit vielen anderen Studenten zusammen und flog in die Stadt Xi´an. In der einstigen Haupt- und Handelsstadt besuchten wir die Terrakotta Armeen, die muslimischen Handelsstraßen und Tempel und machten eine Radtour auf der alten Stadtmauer von Xi´an. 

Wieder in Qingdao angekommen wartete wieder der übliche Unterricht. Jedoch wurde immer wieder mit Überraschungsveranstaltungen wie z.B. einem Besuch der Pekingoper, einem Tai Chi Kurs oder einem Besuch zum Bierfest für angenehme Abwechslungen gesorgt.

Auch machten wir drei Exkursionen zu den Unternehmen Haisense, Claas und Volkswagen, wo uns die Unternehmen deren Geschäftstätigkeiten und den Produktionsstandort näherbrachten, uns durch die Produktionshallen führten und uns alle Fragen beantworteten.

Zum Ende der Sommeruniversität wartete natürlich noch eine Sprachprüfung für die Studenten. Nachdem diese von allen Teilnehmern erfolgreich bestanden worden war, zelebrierten wir dies mit einem deutsch-chinesischen Abend, bei dem wir deutschen Kommilitonen für die Lehrer und unsere chinesischen Germanistikstudenten kochten und den Abend gemeinsam miteinander verbrachten.

Nach diesem tollen Ausklang und der Zeugnisübergabe am darauf folgenden Tag mussten wir unsere Zimmer wieder verlassen und die Heimreise antreten. Für mich persönlich war die Sommeruniversität in Qingdao eine sehr besondere Erfahrung. Nicht nur konnte ich meine Sprachkenntnisse aufbessern, sondern auch tiefe Einblicke in die chinesische Kultur sowie in den Wirtschaftssektor der Stadt Qingdao bekommen und gleichzeitig Kontakte für zukünftige Praktika knüpfen.

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Kommentare zu diesem Artikel (1)

  1. Marian Mure, am 09.01.2018
    Herzlichen Dank für die schönen Bilder! Neben mir steht gerade eine Amberger Studentin (MT), die zum Schüleraustausch in Quingdao war und glaubt den Chinesen auf dem 5. Bild bereits getroffen zu haben. So groß ist China vielleicht doch nicht... : )

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